Die EU-Kommission will das Thema Nachhaltigkeit stärker in die Finanzberatung einbringen. Kritik kommt vom Finanzplaner Forum, das einheitliche Standards vermisst.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 26.02.2019
Sogenannte ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) beziehen sich auf umweltbewusste und soziale Aspekte sowie Themen der guten Unternehmensführung.
Grundsätzlich sei dieses „Regulierungsvorhaben im Sinne der Verbraucher“ auch zu unterstützen, betont das Finanzplaner Forum in seiner Stellungnahme in der öffentlichen Anhörung. Skeptisch sieht man allerdings die „bedingungslose Verantwortung des Beraters, auf ESG-konforme Investments aufmerksam zu machen und bezogen auf deren Geeignetheit für den Verbraucher zu beraten, ohne dass es vorher zu einer Einigung über Bewertungsmaßstäbe gekommen ist.“
„Haftungsrisiken“ für Finanzberater
Das Finanzplaner Forum fordert daher eine „Taxonomie für ESG-Kriterien“, also ein einheitliches Modell. „Andernfalls werden Marktteilnehmer eigene und vor allem unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe aufstellen.“ Dadurch würden auch „unkalkulierbare Haftungsrisiken“ für Berater und Finanzdienstleister entstehen. „Wir fordern ein eindeutiges und harmonisiertes Klassifizierungsschema. Sonst wird es weder Klarheit und Vergleichbarkeit für Verbraucher geben, noch Rechtssicherheit in der Beratung“, so Prof. Otto Lucius, Regulierungsexperte des Finanzplaner Forums. „Unser Netzwerk freut sich auf die Diskussion zum Thema.“
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