Eine aktuelle Studie des Research-Kollektivs „Wie gesund ist eigentlich …“ von comrecon brand navigation und Marketagent zeigt: Die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung weist große Defizite bei Wohlbefinden, Bewegung, Prävention und Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem auf. Der Biohacking-Trend bietet jedoch vielversprechende Ansätze zur Steigerung der Lebensqualität.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 30.10.2024
Laut der Umfrage leiden rund zwei Drittel der Österreicher aktuell an gesundheitlichen Beschwerden (65%). Allen voran an Problemen des Bewegungsapparates (20%) sowie Herz-Kreislauf-Gefäß-Erkrankungen (19%). 47% geben an, sich gesund zu ernähren. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass viele Österreicher keinen regelmäßigen Sport treiben. 28% der Befragten geben an, nicht wöchentlich sportlich aktiv zu sein. Bei den Frauen liegt dieser Anteil sogar bei einem Drittel (34%; Männer: 22%). Laut Body-Mass-Index-Auswertung ist jeder zweite Österreicher übergewichtig (BMI ≥25), jeder fünfte sogar adipös (BMI ≥30).
Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent:
"Diese Zahlen sind ein deutlicher Weckruf. Österreich steht vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, den Gesundheitszustand seiner Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und präventionsorientierte Gesundheitsstrategien zu entwickeln.“"
9,2% der Befragten sind mit dem österreichischen Gesundheitssystem sehr zufrieden. Ein gutes Drittel ist eher zufrieden (36%). Besonders kritisch sehen viele die langen Wartezeiten und die Zugänglichkeit von Gesundheitsleistungen – 60% der Befragten kritisieren diesen Umstand. Zudem bemängeln 47%, dass das System oft nur Symptome behandelt, anstatt die Ursachen anzugehen.
56% geben an, der Schulmedizin sehr oder eher stark zu vertrauen. Gleichzeitig zeigt sich eine breite Neigung zu alternativen und komplementären Gesundheitsansätzen. Rund die Hälfte der Befragten (51%) bekundet Interesse an solchen Methoden, was auf einen wachsenden Wunsch nach vielfältigeren Ansätzen zur Gesundheitsvorsorge und Behandlung hinweist.
Neben den Defiziten im Gesundheitssystem sieht die Bevölkerung auch in der Krankheitsvorsorge Nachholbedarf. Präventionsstrategien werden von einem Großteil der Befragten als unzureichend bewertet. 5,5% sind der Ansicht, dass präventive Maßnahmen im österreichischen Gesundheitssystem sehr gut gefördert werden.
Biohacking als neuer Präventionsansatz
3 von 10 Österreicher haben bereits von „Biohacking“, dem gezielten Einsatz wissenschaftlich fundierter Methoden und Technologien zur Optimierung der biologischen Funktionen des Körpers, gehört. Besonders präsent ist das Konzept bei den 18- bis 29-Jährigen (53%). Mehr als die Hälfte der Befragten bekunden Interesse daran, ihre Gesundheit durch Schlaftracking, Intervallfasten, Wearables und Co. zu verbessern (56%).
Von Biohacking erhoffen sich die (zukünftigen) Anwender insbesondere eine Erhöhung der Energie und Vitalität (63%). Weitere häufig genannte Ziele sind die Steigerung der körperlichen Fitness (60%) und die Vorbeugung von Krankheiten (55%).
Charlotte Hager, Expertin für Change und Geschäftsführerin des qualitativen Marktforschungsinstitutes comrecon brand navigation:
"Besonders interessant ist die präventive Ausrichtung des Biohackings. Während das traditionelle Gesundheitssystem in Österreich oft auf die Behandlung bestehender Krankheiten fokussiert ist, bietet Biohacking die Möglichkeit, proaktiv Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit zu ergreifen. Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher glauben, dass Biohacking positive Auswirkungen auf Körper und Geist haben kann."
Rund ein Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher (19%) hat selbst bereits Erfahrungen mit Biohacking gemacht, in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen mehr als jeder Dritte (36%). Am häufigsten kommen dabei Nahrungsergänzungsmittel bzw. Nootropika (40%), Meditations- und Achtsamkeitspraktiken (37%) bzw. Intervallfasten (36%) zum Einsatz. Zwei Drittel der Biohacker berichten von sehr oder eher positiven Auswirkungen auf ihren Körper bzw. ihre Psyche (66%).
Thomas Schwabl:
"Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen den Handlungsbedarf nicht nur im österreichischen Gesundheitssystem, sondern auch in Unternehmen. Denn Gesundheit ist nicht nur eine individuelle Verantwortung, sondern auch eine strategische Herausforderung für Institutionen, Regionen und Unternehmen."
Foto oben: Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, und Charlotte Hager, Expertin für Change und Geschäftsführerin des qualitativen Marktforschungsinstitutes comrecon brand navigation
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