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Positive Vorsorge-Stimmung in der Versicherungswirtschaft – doch die Lücke bleibt

Positive Vorsorge-Stimmung in der Versicherungswirtschaft – doch die Lücke bleibt

25. Oktober 2024

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6 Min. Lesezeit

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Im Blickpunkt

Markus Zahrnhofer, CEO der Merkur Lebensversicherung, über die erfolgreiche Integration der Nürnberger Versicherung, das dynamische Prämienwachstum und die dringende Notwendigkeit, das Bewusstsein für private Vorsorge in Österreich zu stärken.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 10/25/2024

Seit dem Eintritt von Markus Zahrnhofer in den Vorstand der Merkur Lebensversicherung im April 2022 wurde eine nahtlose Integration vollzogen. „Wir sind sehr stolz, dass der Übergang von der Nürnberger Versicherung Österreich auf die Merkur Lebensversicherung so reibungslos funktioniert hat und auch für unsere Vertriebspartner nicht spürbar war,“ sagt Zahrnhofer. Besonders die Zusammenführung der Unternehmenskulturen und die Etablierung einer gemeinsamen Vision standen dabei im Fokus. Durch kontinuierliche Schulungen und Teamveranstaltungen gelang es, laut Zahrnhofer, Mitarbeiter aus verschiedenen Standorten zu einem starken Team zu vereinen.

Zudem konnte die Merkur Lebensversicherung ihre strategische Position als Hub innerhalb der Merkur Gruppe festigen. „Wir haben es auch geschafft, unser strategisches Ziel zu erreichen, die MLV als Hub in der Lebensversicherung innerhalb der Merkur Gruppe zu positionieren,“ betont Zahrnhofer.

Wachstum durch innovative Produkte

Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete die Merkur Lebensversicherung ein starkes Prämienwachstum. Dies sei nicht zuletzt auf neue und verbesserte Produkte zurückzuführen so Zahrnhofer. „Unsere Produkterweiterungen, wie der FLV-Auszahlungsplan oder die Bestattungsversicherung, sind mitverantwortlich für diese positive Entwicklung,“ erklärt Zahrnhofer. Besonders die fondsgebundene Lebensversicherung (FLV) erfreue sich laut Zahrnhofer großer Beliebtheit. Der FLV-Tarif gegen laufende Provision sowie die Berufsunfähigkeitsversicherung sind ebenfalls im Aufwind.

„Wir wollen dieses Produktsegment künftig noch weiter ausbauen und haben eine Qualitätsoffensive gestartet,“ fügt Zahrnhofer hinzu und kündigt Investitionen in digitale Services und Infrastruktur an.

Politische Unterstützung für private Vorsorge gefordert

In Bezug auf den allgemeinen Vorsorgetrend in Österreich zeigt sich Zahrnhofer optimistisch, sieht aber noch Luft nach oben. „Es braucht einen Schulterschluss zwischen Politik und Privatversicherung,“ fordert er. Private Vorsorgeoptionen könnten eine entscheidende Rolle dabei spielen, Vorsorgelücken zu schließen. Die Branche müsse ihre Verantwortung wahrnehmen und bestehende Ängste und Missverständnisse aufklären, um den Menschen die Vorteile privater Absicherung aufzuzeigen.

Neue und angepasste Produkte

Ein Highlight im Produktportfolio der Merkur Lebensversicherung ist die überarbeitete Berufsunfähigkeitsversicherung „Plan B“, die ab Oktober 2024 verfügbar ist. Diese kann nun bereits ab dem 10. Lebensjahr als Schulunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden. „Das Produkt bietet einen frühzeitigen Schutz, der nahtlos ins Berufsleben übergeht,“ so Zahrnhofer. Neu sind zudem Leistungserweiterungen, wie die „FamilienPLUS“-Option, die Kapitalleistungen bei Unfällen oder Krankheiten von Kindern und Partnern bietet.

Bedeutung fondsgebundener Lebensversicherungen

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wie Inflation und Zinsschwankungen sieht Zahrnhofer weiterhin großes Potenzial in fondsgebundenen Lebensversicherungen. „Die FLV bietet die Chance auf eine langfristig ertragreiche Veranlagung, die über die Jahre hinweg deutlich über den Inflationsraten liegt,“ erläutert er. Zudem profitieren die Kunden von steuerlichen Vorteilen, die die Attraktivität dieser Anlageform weiter steigern.

Auch die Makler seien laut Zahrnhofer bestens auf den Umgang mit Fonds vorbereitet: „Die Makler, die das Thema FLV beim Kunden ansprechen, sind sehr fit, und wir bieten dazu eine breite Palette an Möglichkeiten.“

Digitalisierung als Schlüssel für die Zukunft

Die Digitalisierung spiele eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung der Merkur Lebensversicherung. „Wir setzen in diesem Bereich auf Digitalisierung und versuchen, Prozesse zu optimieren,“ so Zahrnhofer. Besonders im Bereich der fondsgebundenen Lebensversicherung sollen digitale Lösungen die Flexibilität und Transparenz für Kunden erhöhen. Online-Portale ermöglichen es den Kunden, ihre Fondsauswahl selbstständig zu ändern und Zuzahlungen oder Entnahmen vorzunehmen.

Stetige Verbesserung in der Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bleibe laut Zahrnhofer ein wichtiger Wachstumsmarkt für die Merkur Lebensversicherung, auch wenn Österreich im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland noch zurückliegt. „Wir zählen zu den Pionieren in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) in Österreich und haben uns über die Jahre eine ausgezeichnete Marktstellung erarbeitet,“ erklärt Zahrnhofer. Das Risiko der Berufsunfähigkeit werde allerdings von vielen Menschen immer noch unterschätzt.

Zahrnhofer fordert, dass BU in jeder Vorsorgeberatung thematisiert wird, insbesondere bei größeren Finanzierungen: „Besonders bei größeren Finanzierungen, wie etwa bei der Wohnraumschaffung, sollte eine BU-Absicherung Standard sein.“

Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Oktober-Ausgabe!

Foto oben: Markus Zahrnhofer, CEO der Merkur Lebensversicherung, im Gesprach mit AssCompact Herausgeber Franz Waghubinger

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