Helvetia Österreich hat im Geschäftsjahr 2024 die Prämieneinnahmen um 7,1% auf 646,6 Mio. Euro gesteigert. Das Schaden-Unfall-Geschäft wuchs um 8,4% auf 472,8 Mio. Euro, das Lebengeschäft um 3,6% auf 173,8 Mio. Euro. Die Combined Ratio lag bei 96,4%. Das Unternehmen verzeichnete ein herausforderndes Schadensjahr, insbesondere durch das Mittelmeertief „Boris“ und weitere Unwetter.

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 02.04.2025
Helvetia Österreich CEO Thomas Neusiedler:
"Das Geschäftsjahr 2024 hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig Versicherungen sind. Die Herausforderungen der Branche sind hinlänglich bekannt: häufigere Naturkatastrophen, hohe Reparaturkosten und verhaltene Wirtschaftsprognosen. Was ebenfalls unverändert bleibt, ist unser Purpose: ‚Da sein, wenn es darauf ankommt‘. Unsere Mitarbeitenden und Vertriebspartner:innen konnten erneut mit viel Einsatz schwierige Situationen wie das Jahrhunderthochwasser im Osten Österreichs meistern."
Das Unternehmen erwirtschaftete im abgelaufenen Jahr ein Gesamtprämienvolumen von 646,6 Mio. Euro, was einem Zuwachs von 7,1% gegenüber 2023 (603,7 Mio. Euro) entspricht.
Im Schaden- und Unfallbereich stiegen die Prämieneinnahmen um 8,4% auf 472,8 Mio. Euro (2023: 436 Mio. Euro). Dabei entfielen 173,3 Mio. Euro auf das Kfz-Geschäft (+7,7%) und 299,5 Mio. Euro auf die Sparten Sach-, Haftpflicht- und Unfallversicherung (SHU), was einem Plus von 8,9% entspricht.
Das Lebengeschäft legte um 3,6% auf 173,8 Mio. Euro zu (2023: 167,7 Mio. Euro). Die laufenden Prämien stiegen insgesamt um 3,1%, im Bereich fondsgebundene Lebensversicherung um 6,6%.
Die Combined Ratio (IFRS 17 netto) belief sich auf 96,4% (2023: 95,1%). Das Schadengeschehen war stark von Naturereignissen geprägt. 2024 gilt als zweitstärkstes Naturkatastrophenjahr in der Unternehmensgeschichte, insbesondere durch das Mittelmeertief „Boris“ im September sowie zahlreiche weitere Unwetterereignisse.
Helvetia zufolge konnten 20% der Schadenfälle nach dem Hochwasser im Osten Österreichs innerhalb von 14 Tagen abgeschlossen und mehrere Millionen Euro ausbezahlt werden. Auch kleinere Schäden wurden laut Unternehmen zum Teil binnen 24 Stunden abgewickelt.
Fokus auf Strategie 2035
Im Rahmen der gruppenweiten Strategie 2035 will Helvetia Österreich die technische Exzellenz ausbauen und das Produktportfolio effizienter steuern. Im Schaden-Unfall-Geschäft liegt ein Fokus auf der Erweiterung der Rechtsschutzsparte und dem Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). In der Lebensversicherung soll die Position im fondsgebundenen Bereich weiter gefestigt werden, ergänzt durch Angebote zur Wiederveranlagung.
Zudem will Helvetia verstärkt auf die Zielgruppe der „Golden Ager“ – Kund:innen über 50 Jahre – eingehen, die eine hohe Kaufkraft aufweisen und mehrere Versicherungsverträge abschließen könnten.
Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats
Annelise Lüscher Hämmerli wurde Ende März zur neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Helvetia Versicherungen AG gewählt. Sie folgt auf Markus Gemperle, der in den Ruhestand getreten ist. Lüscher Hämmerli ist seit 2020 CFO der Helvetia Gruppe und Mitglied der Konzernleitung.
Helvetia Gruppe: Robustes Ergebnis 2024
Die Helvetia Gruppe erzielte 2024 Underlying Earnings von 528,5 Mio. CHF, ein Plus von 41,9% gegenüber dem Vorjahr (372,5 Mio. CHF). Die Combined Ratio sank auf 95,0% (2023: 97,7%). Das Geschäftsvolumen stieg währungsbereinigt um 3,1% auf 11.552,7 Mio. CHF. Die Dividende soll um 40 Rappen auf 6,70 CHF je Aktie erhöht werden.
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