Kündigungen sind für alle Beteiligten schwierige Situationen. Bei Betroffenen erzeugt der Verlust des Arbeitsplatzes u. a. finanzielle Sorgen und ist eine schmerzhafte Erfahrung. Für die Mitarbeiter im Unternehmen entsteht eine Unsicherheit, die sich auch auf die Leistungsfähigkeit und auf die Loyalität auswirken kann. Es ist deshalb von Bedeutung, Trennungen so wertschätzend wie möglich zu gestalten. Das ist nicht immer einfach. Doch es gibt Möglichkeiten, den Übergang zu erleichtern.
Artikel von:
Dr. Yvonne Köster
Coach, Beraterin und Trainerin | © privat
Zunächst sollten Sie Kündigungen persönlich und einfühlsam kommunizieren sowie ein respektvolles und vertrauliches Umfeld schaffen, um den Betroffenen den Raum zu geben, Gedanken und Gefühle auszudrücken. Eine offene Kommunikation und Empathie müssen Grundlage der Gespräche sein. Bereiten Sie diese Gespräche immer vor und verlieren Sie nie den menschlichen Aspekt aus den Augen. Holen Sie sich ggf. bei Unsicherheit Unterstützung.
Outplacement- bzw. Newplacement-Programme
Um die Trennung professionell und wertschätzend zu gestalten und gleichzeitig den reibungslosen Übergang für die Betroffenen zu gewährleisten, nutzen Sie Outplacement- bzw. Newplacement-Programme. Beide Begriffe umfassen dasselbe. Ich nutze eher den Begriff Newplacement. Achten Sie darauf, dass die Angebote auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind.
Ziel von Newplacement ist Unterstützung bei der Jobsuche sowie bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, die Vorbereitung auf Gespräche und Ausweitung des beruflichen Netzwerkes. Es soll Menschen helfen, sich schneller wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Häufig bleiben Unsicherheit, Angst und ein Gefühl des Versagens. Deshalb sollten Betroffene auch die Möglichkeit des Stärken-Coachings durch Newplacement erhalten. Das Unternehmen muss seine Verantwortung ernst nehmen und den Betroffenen Newplacement ermöglichen.
Während bei Kündigungswellen in Konzernen eher die Outplacementberatungen mit großem Filialnetz genutzt werden, kommt es bei der Trennung von Führungskräften oder Experten eher dazu, dass Beratungen, die sich auf Führungskräfte und Experten spezialisiert haben, genutzt werden. Idealerweise erhalten Betroffene ein Budget und können sich den Coach selbst wählen. Denn nicht jeder Coach passt zu einem.
Nicht vergessen: Fürsorge für die verbleibenden Mitarbeiter
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der leider häufig vergessen wird, ist die Fürsorge für die verbleibenden Mitarbeiter. Kündigungen führen auch bei den Verbleibenden zu Unsicherheit und Angst. Es ist wichtig, transparent zu sein und den Verbleibenden zu erklären, warum die Trennung notwendig war. Durch eine offene und ehrliche Kommunikation können die Mitarbeiter das Vertrauen bewahren und die Auswirkungen der Kündigung auf das Team minimiert werden.
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