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Je unsicherer die Zeiten, desto wichtiger ist die Langfristigkeit von Investments

Je unsicherer die Zeiten, desto wichtiger ist die Langfristigkeit von Investments

31. August 2022

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5 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Patrick Ortner, Head of Fundraising Austria bei CORUM Asset Management, und Leo Willert, CEO and Head of Trading bei ARTS Asset Management GmbH, sprechen im ersten Teil der Interviewrunde zum Thema „Kapitalvorsorge und Investments“ über die Wichtigkeit diversifizierter Portfolios in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 31.08.2022

Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld ist es wichtiger denn je, auf ein breit diversifiziertes Portfolio zu setzen, sind sich Patrick Ortner und Leo Willert einig. „Meiner Meinung nach bleibt eine Regel immer bestehen: es ist sehr wichtig den Anlagemix individuell auf den jeweiligen Kunden abzustimmen“, so Ortner. „Vor allem hinsichtlich des Anlagehorizonts und des Veranlagungsrisikos ist auf die Bedürfnisse des Investors sehr genau einzugehen. Ein breit diversifiziertes Portfolio hilft die Risken zu verteilen und bietet Sicherheit. Gerade während einer wirtschaftlich unsicheren Lage ist es außerdem wichtig, auf langfristige Investments zu setzen. Wir bemerken dies ganz speziell in unserem Bereich und bei unseren Immobilienfonds, wo die Coronakrise und der Ukraine-Krieg keine Auswirkung auf die Performance unserer Produkte hatte. Eine Investition in Sachwerte ist gerade in Krisenzeiten generell immer eine gute Alternative.“

Leo Willert hält den für die vergangenen 40 Jahre typische Portfolioansatz in einer Zeit mit steigenden Zinsen und gleich mehreren global wahrgenommenen Krisen für keinen guten Plan mehr: „Ich meine damit das Kaufen und Halten einer statischen Verteilung aus mehr oder weniger an der Benchmark orientierten Anleihen und Aktien. Heute ist es besonders wichtig, das Portfolio aktiv zu verwalten und sich den laufend verändernden Umgebungsbedingungen anzupassen. Wer das, warum auch immer, nicht selbst erledigen kann, sollte es ausgewählten aktiven Asset Managern überlassen.“

Vermittler als „Dolmetscher“ um Kunden Chancen und Problematiken einfach und verständlich zu erklären

Das persönliche Beratungsgespräch gebe nicht nur dem Vermittler die Chance mit seiner Dienstleistung zu unterstützen, es gebe auch dem Kunden die Chance, die für ihn passende Anlageform zu wählen und vor allem zu verstehen, ist sich Ortner sicher. „Gerade bei der derzeitigen Vielfalt an Möglichkeiten sehe ich den Vermittler als ‚Dolmetscher‘ um den Kunden die eventuellen Problematiken aber auch Chancen der derzeitigen Lage näher zu bringen und ihm die geeigneten Investitionsmöglichkeiten einfach und verständlich zu erklären. Kunden müssen vor jeder Entscheidung wissen, warum sie in welches Produkt investieren und womit sie in Zukunft rechnen können.“

Leo Willert würde, statt Hebel anzusetzen, zu offener, auf Fakten und Wissen gestützte Kommunikation raten. „Auf jeden Fall würde ich neben den Chancen auch ganz gezielt über Risiko und Risikokontrolle sprechen.“

„Wer über mehr Liquidität verfügt, hat nur zwei Optionen: Zusehen, wie das Geld an Wert verliert oder es arbeiten lassen“

Die hohe Inflation und weltwirtschaftliche Unsicherheiten steigern zwar das Vorsorgebewusstsein, andererseits ist weniger Geld zum Sparen vorhanden. Ortner denkt, dass, wenn sich jeder – mit fachkundiger Unterstützung eines Vermittlers – ernsthaft Gedanken über seine finanzielle Situation mache, sich immer eine Möglichkeit findet, um zu investieren bzw. vorzusorgen. „Auch wenn das in kleinen Schritten beginnt. In unserer heutigen Konsumgesellschaft wird aber leider viel zu oft der kurzfristige Gewinn einer langfristigen Entwicklung vorgezogen. Wir alle wissen, dass wenn wir für uns selber im jungen Erwachsenenalter oder für unsere Kinder schon nach der Geburt mit einem kleinen Betrag begonnen hätten, würde dies über die Jahre ganz nebenbei eine schöne Summe ergeben. Dafür benötigt es aber natürlich langfristige und krisensichere Investments, die eine entsprechend gute Performance abwerfen“, so Ortner

Willert weist darauf hin, dass die Realverzinsung seit den 1980er Jahren noch nie so hoch negativ war wie derzeit. „Trotzdem bunkern die Österreicher hunderte Milliarden Euro auf praktisch unverzinsten Sparbüchern und Festgeldkonten. Wer also über mehr Liquidität verfügt, als er kurz- bis mittelfristig benötigt, hat nur zwei Optionen: Zusehen, wie das Geld an Wert verliert oder es arbeiten lassen. Sprich: In valide, zum eigenen Risikoprofil passende Chancen investieren und dabei selbstverständlich auf Diversifikation achten.“

Im zweiten Teil der Interviewrunde „Kapitalvorsorge und Investments“ sprechen Patrick Ortner und Leo Willert über den angehobenen Leitzins der EZB, wie sich die Zinsen in den nächsten Jahren weiter entwickeln werden und welche Auswirkungen die Entwicklung haben wird.

Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact September-Ausgabe!

Foto oben v.l.n.r.: Leo Willert, CEO and Head of Trading bei ARTS Asset Management GmbH, und Patrick Ortner, Head of Fundraising Austria bei CORUM Asset Management 

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