Interne Fehler waren die Ursache für 51% der Unternehmenspleiten im Jahr 2015. Mehr Know-how und bessere Fähigkeiten im oberen Management hätten viele Fälle davon verhindern können, so das Fazit einer Analyse der Gläubigerschützer des KSV1870.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 17.08.2016
Fahrlässigkeit und Kapitalmangel sind hingegen immer seltener Auslöser für Insolvenzen. Fehlende Planung, falsche Kalkulationen, unterschätzte Kostensteigerungen oder Absatzschwierigkeiten führen laut Analyse zu schwerwiegenden internen Fehlern. Diese haben als Insolvenzursache stetig zugenommen und im Zehnjahresvergleich nun einen Höchststand erreicht (2006: 36%).
Oftmals seien „Personen in den obersten Rängen zugange, die das kaufmännische Einmaleins nicht ausreichend beherrschen“, so Dr. Hans-Georg Kantner, Leiter Insolvenz beim KSV1870. Allerdings erfordern viele Aufgaben heute mehr Fachkenntnis als noch vor zehn Jahren, auch kommen ständig neue Themen wie Compliance, Datenschutz oder Barrierefreiheit hinzu.
Fahrlässigkeit deutlich zurückgegangen
Fahrlässiges Verhalten war im Vorjahr für 11% der Unternehmenspleiten verantwortlich (2006: 22%), persönliches Verschulden bleibt mit 9% weiterhin niedrig. Auch Kapitalmangel (9%) ist als Insolvenzursache seltener geworden (2006: 16%). Externe Ursachen wie eine veränderte Marktlage, überraschende Steuererhöhungen oder Kreditrestriktionen lösten 15% der Unternehmenspleiten im Vorjahr aus.
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