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Kritik an EU-Aktionsplan: „Onlinevertrieb ist kein Allheilmittel!“

Kritik an EU-Aktionsplan: „Onlinevertrieb ist kein Allheilmittel!“

07. April 2017

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2 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Der Aktionsplan der EU-Kommission für einen echten Binnenmarkt für Finanzdienstleistungen in Europa findet keinesfalls ungeteilte Zustimmung. „Die EU Kommission sieht den Internetvertrieb als Wunder- und Allheilmittel – auf Kosten der Berater“, kritisiert der Fachverbandsobmann der Finanzdienstleister, Mag. Hannes Dolzer.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 07.04.2017

Wie im AssCompact Newsletter berichtet, hat die Europäische Kommission einen Aktionsplan vorgelegt, der Konsumenten einen besseren Zugang zu Finanzdienstleistungen in der EU wie Kfz-Versicherungen, Bankkonten und Geldtransfers verschaffen soll.

Mag. Hannes Dolzer, Fachverbandsobmann der österreichischen Finanzdienstleister, unterstützt die Idee eines stärkeren Europäischen Binnenmarkts: „Als Finanzdienstleister begrüßen wir, dass mit einer Stärkung des EU Binnenmarktes die Produkte günstiger werden.“ Der grenzüberschreitende Zugang müsse erleichtert werden, damit Kunden, die in ein anderes EU Land übersiedeln weiterhin mit Finanz- und Versicherungsprodukten aus ihrem Heimatland versorgt werden können.

Kritik kommt von Dolzer aber daran, dass die Eu Kommission den Internetvertrieb als Wunder- und Allheilmittel betrachte: „Die Kommission sagt sinngemäß: Einen Internetzugang gibt es überall, es muss daher kein Berater mehr physisch anwesend sein. Und weil das Internet hilft, Produkte und Preise zu vergleichen, fallen mit dem Onlinevertrieb die Berater weg. Das mindert die Kosten!“

Der Kunde braucht seinen Berater

Der Kunde brauche aber seinen Berater: „Versicherungsbedingungen müssen ja so formuliert sein, dass sie juristisch halten. Die Bedingungen einer Lebensversicherung wird aber der Durchschnittsverbraucher ohne Unterstützung nicht wirklich verstehen, daher braucht er einen Berater als Übersetzer!“ Dolzers Fazit: „Die Kosten des Kaufes eines falschen Produkts sind mit Sicherheit weitaus höher als die Kosten des Beraters, wenn sich nach Jahren herausstellt, dass der Kunde die falsche Altersversorgung gewählt hat!“

Hohe Qualität und Transparenz in der Beratung werde immer wichtiger: „Ich bin davon überzeugt, dass der Stellenwert des persönlichen Beraters steigen wird, weil die Komplexität und die Masse der Produkte zunimmt!“ Die EU Kommission tue gut daran, in ihrer Strategie zu mehr Binnenmarkt auch den Berater mit zu bedienen und den Vertrieb von Versicherungsprodukten nicht auf einen Vertriebsweg, den Onlineverkauf, einzuschränken.

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