Ingo Hofmann, Sprecher des Vorstands der Merkur Versicherung AG steht seit 2020 an der Spitze der Merkur Versicherung AG in Graz. Im Interview spricht er unter anderem über, den Stellwert des Partnervertriebs, Produktinnovationen und die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Merkur Versicherung.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 24.11.2020
Bei seinem Einstieg hat Info Hofmann einen stärkeren Dialog mit den Vertriebspartner angekündigt und, dass der Partnervertrieb in der Merkur einen höheren Stellenwert erhalten soll: „Wir wollen unseren Vertriebspartnern eine noch bessere Convenience gewährleisten, in dem wir zum Beispiel effizientere digitale Prozessmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Zudem wollen wir eine offenere, transparentere Kommunikation mit unseren Vertriebspartnern. Es ist für uns sehr wichtig, dass uns die Maklerschaft ihre Ansprüche und Wünsche offenlegt, um so gemeinsam einen Weg zu finden, Prozesse für alle einfacher und effizienter zu gestalten. Denn nur gemeinsam können wir uns die Arbeit erleichtern und schlussendlich den Kundinnen und Kunden einen guten Service bieten“, ist sich Hofmann sicher.
Die Merkur hat, laut Hofmann, einen für die Branche eher untypischen Weg im Partnervertrieb eingeschlagen, denn der Partnervertrieb ist nicht beim Vertriebsvorstand Helmut Schleich, sondern direkt in Hofmann‘s Verantwortung angesiedelt: „So weiß ich immer, was sich am Markt gerade abspielt und was der Kunde will. Das hilft mir bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens.“
Neue Services und Produkte
Neben einer besseren und effizienteren Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern hat Ingo Hofmann bei seinem Start auch neue Services und Produkte angekündigt. So hat die Merkur am 1. Oktober unter anderem ein neues Produkt gelauncht: „Merkur Green Life stellt der klassischen Pensionsversicherung eine kosteneffiziente Alternative entgegen und rückt dabei den Nachhaltigkeitsgedanken ins Zentrum. Es trägt zudem das vom Bundesministerium für Klimaschutz verliehene ‚Österreichische Umweltzeichen‘. Für jede Polizze, die wir mit Merkur Green Life abschließen, pflanzen wir einen Baum in Österreich. Außerdem werden wir nächstes Jahr neue Krankenversicherungsprodukte auf den Markt bringen“, erläutert Hofmann.
Das Erfolgsrezept der Merkur
Die Merkur ist Spezialist in der Gesundheitsversicherung und macht bei den Marktanteilen österreichweit seit Jahren ein Plus von rund 0,5%. Das Erfolgsrezept: „Die Excellence und Innovationskraft der Merkur spiegelt sich in den Tarifen, aber besonders in den Mitarbeitern wider. Gerade im Vertrieb, bei der Beratung, ist es wichtig, Menschen mitnehmen zu können und zu erklären, warum ein Produkt notwendig ist, mit dem Ziel, Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, so Hofmann.
Auch Corona-bedingt wurde die Merkur als Gesundheitsversicherer, laut Hofmann, nicht so stark getroffen: „Da wir auf der Leistungsseite immer noch ein Instrument in der Hand halten, das stark dagegen wirkt.“
Dennoch ist die Krise nicht spurlos an der Versicherungsgesellschaft vorübergegangen: „Einerseits aufgrund der gesetzlichen Vorgaben des Kapitalmarktes durch das Sinken der risikolosen Zinskurve, andererseits, weil Risikostrategie und Markt nicht mehr zusammenpassen. Und natürlich hat auch der Lockdown dazu beigetragen, dass die Vertriebsplanung, die zuvor von uns aufgestellt wurde, so nicht mehr zu erfüllen war“, erklärt Hofmann. „Letztendlich haben wir gesehen, dass wir aufgrund der Strukturen des Sozialversicherungssystems auch andere Aufgabe zu bewältigen haben. Wir müssen bezüglich Tarife über andere Pakete und Module nachdenken. Wie sich das aktuell abbilden lässt, ist schwer zu sagen, da noch niemand weiß, welche Langzeitrisiken und -wirkungen uns erwarten werden.“
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Foto: Ingo Hofmann, Sprecher des Vorstands der Merkur Versicherung AG
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