Wer vor einem Jahr auf Anleihen der Schwellenländer setzte, konnte sich zu Weihnachten über eine beachtliche Wertentwicklung freuen. Trotz „Aufregern“ wie dem Brexit und den US-Wahlen waren Aufschwung und Kurserholung der Anlageklasse deutlich spürbar, resümiert die Fondsgesellschaft M&G International Investments.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 12.01.2017
Gestartet waren die Schwellenländer-Anleihen mit einer niedrigen Bewertung und einigem Pessimismus ins Jahr 2016. Das Ergebnis sah umso positiver aus: „Im Durchschnitt erzielten Anleger 2016 mit Schwellenländeranleihen Gesamterträge von rund 10 Prozent, und zwar sowohl bei Hartwährungs-, Lokalwährungs- und Unternehmensanleihen“, sagt Claudia Calich (Foto), Managerin des M&G Global Emerging Markets Bond Fund.
Verlierer wurden zu Aufsteigern
Alle Schwellenländer, die 2015 schlecht abgeschnitten haben, lagen 2016 – mit Ausnahme der Ukraine – vorne. Treiber war vor allem die Erholung des Ölpreises und anderer Rohstoffe. Klarer Spitzenreiter waren brasilianische Staatsanleihen, die auf Real begeben wurden – damit konnten Anleger 2016 eine Gesamtperformance von 58,5% einstreichen. Die Türkei und Mexiko brachten dagegen die höchsten Verluste ein und verloren im Jahresverlauf 9,4 beziehungsweise 16,8%.
Stabiler Ausblick auf 2017
Die meisten Schwellenmärkte seien für 2017 gut gerüstet, so Calichs Einschätzung. „Da die Währungen überwiegend fair oder sogar etwas unterbewertet sind, können die Länder auch höhere Zinsen in den USA und einen stärkeren Dollar verkraften.“ Größter Unsicherheitsfaktor sei jedoch der chinesische Renminbi, dessen Entwicklung stark von der zukünftigen US-Handelspolitik abhänge. Insgesamt erwartet die Fondsmanagerin, dass es 2017 weniger um die Allokation zwischen Hart- und Lokalwährungsanleihen gehen wird. Wichtiger werde es sein, die Volatilität und allgemeine Marktrisiken im Auge zu behalten.
Grafik: M&G, JP Morgan
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