Dass Österreichs Pensionssystem dringend Reformen braucht, dafür plädiert WKO-Präsident Dr. Christoph Leitl bereits seit Langem.

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 03.11.2015
Österreichs Pensionssystem hat dringenden Nachholbedarf. Das zeigt der aktuelle Melbourne Mercer Global Pension Index..
Im Vergleich der Altersvorsorgesysteme in 25 Ländern liegt Österreich nur auf dem 18. Platz. Spitzenreiter bleibt Dänemark, gefolgt von Australien und den Niederlanden.
Grund für das schwache Abschneiden Österreichs: Das Pensionssystem sei nicht nachhaltig, es gebe also keine automatische Anpassung an demografische Entwicklungen. Lediglich Italien hat hier noch schlechtere Karten.
Einer, der schon längst zu Reformen aufruft, ist Dr. Christoph Leitl, WKO-Präsident und Referent beim vergangenen AssCompact Trendtag. Die dramatische Kostenentwicklung der Pensionen stelle uns nicht nur vor die Frage, mit welchen Pensionen junge Menschen rechnen können, „sondern ob uns diese dramatische Kostenentwicklung nicht jeden Spielraum für Investitionen in Zukunftsbereiche wie Bildung, Wissenschaft, Kinderbetreuung nimmt. Solche Investitionen schaffen Wachstum, das wiederum die Finanzierung des Sozialsystems ermöglicht. Daher müssen wir jetzt die notwendigen Reformschritte setzen“, sagte Leitl im AssCompact Interview im August.
Notwendig sei, das gesetzliche Pensionsantrittsalter anzuheben und das Frauenpensionsalter rasch an jenes der Männer anzugleichen. Neben diesen Reformen müsse man ein echtes Mehrsäulensystem schaffen. Potenziale sieht Leitl für alle Anbieter: Versicherungen, Pensionskassen und auch Investmentfonds. Eines sei jedoch klar: „Wenn der Staat jegliche Förderungen für Eigenvorsorge kürzt, wird eine Stärkung der zweiten und dritten Säule zum reinen Lippenbekenntnis. Hier sind steuerliche Anreize gefordert.“
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