Ein Ausbau der Zusatzpensionen durch die Schaffung entsprechender politischer Rahmenbedingungen – wie im Regierungsprogramm vorgesehen – wäre ein wichtiger Schritt, um die Lebensqualität für alle Österreicherinnen und Österreicher im Alter zu sichern. Aber wie steht die breite Bevölkerung dazu? Die Ergebnisse stellte das market Institut in der heutigen virtuelle Pressekonferenz im Detail vor.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 22.03.2021
Bisher führt die demographische Entwicklung zu steigenden Kosten für unser staatliches Pensionssystem. Die massiven Staatsausgaben aufgrund der Corona-Pandemie und zur Bewältigung der damit einhergehenden Wirtschaftskrise erhöhen den Druck noch weiter. „Umso wichtiger wird es sein, das international bereits weiter verbreitete 3-Säulen-Pensionssystem auch in Österreich zu stärken“, so Generaldirektor Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen.
Es zeigt sich, dass eine betriebliche Zusatzpension (2. Säule), einen Beitrag zu einer positiveren Stimmungslage rund um die Pension leistet. Für drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher stehen betriebliche Zusatzpensionen für mehr Lebensqualität. Bei den Begünstigten (Aktive und Pensionisten) liegt dieser Wert sogar bei beachtlichen 86%. Zu diesem Ergebnis kommen zwei repräsentative Market Umfragen vom März 2021 innerhalb der österreichischen Bevölkerung (n = 1.000) und unter den Begünstigten einer Pensionskassen-Lösung (n = 500). Die Befragung wurde vom market Institut im Auftrag des Fachverbands der Pensionskassen durchgeführt.
„Im Vergleich zwischen Bevölkerung und den Begünstigten betrieblicher Zusatzpensionen wird deutlich, dass bei den Zusatzpensionsbegünstigten der Blick auf die Pension deutlich positiver besetzt ist. Die betriebliche Zusatzpension leistet also einen Beitrag zu einer positiveren Stimmungslage im Hinblick auf die Pension“, erklärt Dr. David Pfarrhofer, Institutsvorstand und Geschäftsführer des Market Institutes.
Drei Viertel sind mit ihrem Pensionskassenmodell zufrieden
Die aktuelle Stimmungslage unter den Begünstigten einer betrieblichen Zusatzpension ist sehr gut: Drei Viertel (78%) sind mit ihrem Pensionskassenmodell zufrieden. Ein Ausbau des Systems der betrieblichen Pensionsvorsorge wird daher mehrheitlich goutiert: Drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher(76%) sprechen sich dafür aus, bei den Begünstigten (Aktive und Pensionisten) liegt dieser Wert sogar bei 87%. Vor allem Personen ab 50 Jahren sprechen sich besonders häufig für einen Ausbau der betrieblichen Vorsorge aus.
„Die Stimmung in der Bevölkerung ist eindeutig erkennbar: Es geht um Zusatzpensionen für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich – insbesondere auch für die sozial schlechter gestellten Menschen“, erklärt Andreas Zakostelsky und sagt weiter: „Der Druck auf das Pensionssystem wird in den kommenden Jahren auf Grund der demographischen Entwicklung und der budgetären Auswirkungen der Corona-Krise weiter zunehmen. Eine betriebliche Zusatzpension als Ergänzung zur staatlichen Pension wird helfen, den Österreicherinnen und Österreichern die positive Grundeinstellung zur Zukunft in der Pension zurückzugeben. Der von der Regierung im Regierungsprogramm vorgesehene General-Pensionskassenvertrag könnte rasch Abhilfe schaffen.“
Wahlmöglichkeit zwischen Einmalzahlung und monatlicher Auszahlung
Eine Wahlmöglichkeit zwischen Einmalzahlung und monatlicher Auszahlung wird ebenso vom Großteil der österreichischen Bevölkerung gewünscht. Dabei kann sich ein Viertel der österreichischen Bevölkerung die Abfertigung als monatliche Zusatzpension vorstellen. Vor allem jüngere Personen denken bei der Abfertigung an eine Zusatzpension.
Verzinsung, Verlässlichkeit, Sicherheit und Transparenz besonders wichtig
Auch die Erwartungshaltung an Pensionskassen ist hoch: Vor allem spielen dabei Verlässlichkeit, Sicherheit, Sparsamkeit, Transparenz und attraktive Verzinsung eine zentrale Rolle! Wenig relevant ist hingegen beispielsweise eine Wechselmöglichkeit zwischen verschiedenen Pensionskassen.
Knapp 90% zufrieden mit der Veranlagung
Laut Umfrage sind die Begünstigten der Pensionskassen mit der Informationspolitik, Transparenz und Kontrollmechanismen und Verzinsung zufrieden. Auch mit dem erwirtschafteten Ertrag zeigen sich die Begünstigten der Pensionskassen in der Umfrage – noch ohne Nennung der konkreten Verzinsung – zufrieden. Die durchschnittliche jährliche Wertsteigerung von 4,01% im vergangenen Jahrzehnt ist aktuell jedoch nur einem Viertel der Begünstigten bekannt. In Kenntnis dieser Zusatzinformation steigt die Zufriedenheit der Kunden mit der Veranlagung auf knapp 90%.
Vorteile des Ausbaus der betrieblichen Pensionsvorsorge
Der Fachverband der Pensionskassen fordert, dass allen Arbeitnehmern die Möglichkeit einer Zusatzpension geboten werden muss: Unter anderem durch einen General-Pensionskassenvertrag für Personen, die in der Aktivphase keinen PK-Vertrag hatten.
Ein Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge würde laut Fachverband eine Ergänzung und dadurch eine Entlastung des staatlichen Systems und eine Senkung der Altersarmut bewirken. Dies wiederum sind positive Impulse für die Volkswirtschaft (Erhalt von Kaufkraft der Pensionisten ; Investitionen in die heimische Wirtschaft durch Veranlagung; Schaffung von Arbeitsplätzen).
Foto oben v.l.n.r.: Mag. Andreas Zakostelsky und Dr. David Pfarrhofer
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