Der Sollers Prediction Report 2025 „Ein kurzes Zeitfenster“ sieht positive Entwicklungen für den Versicherungssektor: Sinkende Schadeninflation, besseres Risikomanagement und hohe Zinsen stärken die finanzielle Lage. Versicherer werden verstärkt auf KI, Datenmanagement, Cloud-Technologie und fortschrittliche Pricing-Tools setzen, um Automatisierung und Effizienz zu steigern.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 13.12.2024
Das Jahr 2025 wird in den meisten Regionen von stärkerem Wirtschaftswachstum, niedrigerer Inflation und attraktiven Erträgen aus Anleihen geprägt sein, unterstreicht der Sollers Prediction Report 2025. Möglicherweise werden Schäden durch Naturkatastrophen seltener auftreten, da La Niña die Dynamik der globalen Erwärmung dämpft und starke Regenfälle in vielen Teilen der Welt wahrscheinlich abnehmen werden. Der Bericht basiert auf Analysen des Arbeitsmarktes, Finanzberichten und internen Quellen von Sollers sowie auf Daten, die unter anderem vom IWF und der WMO veröffentlicht wurden.
In einem relativ gesunden wirtschaftlichen Umfeld werden Versicherungsunternehmen in Datenmanagement und Cloud investieren, um Business-Intelligence- und Automatisierungsfunktionen im Schadenmanagement, Underwriting und im Pricing zu verbessern. Künstliche Intelligenz ist zu einem alltäglichen Thema in der Versicherungsbranche geworden, und es gibt kaum ein Versicherungsunternehmen, das sich nicht darauf vorbereitet, betont der Bericht.
Martin Seibold, Partner bei Sollers Consulting:
"Die Versicherungsunternehmen werden weiterhin mit den Herausforderungen der Schadeninflation konfrontiert sein. Mit größerer finanzieller Flexibilität werden sie sich der Technologie zuwenden, um effizienter zu werden. Die Pioniere in der Versicherungsbranche haben damit begonnen, KI zu nutzen, um Mitarbeiter durch Automatisierung zu unterstützen; aber es ist noch ein weiter Weg, um die Vorteile voll auszuschöpfen."
Die Versicherungsunternehmen auf den deutschsprachigen Märkten werden weiterhin mit Prämienerhöhungen gegen sinkende Profitabilität ankämpfen. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Kosteneffizienz in den Geschäftsprozessen und im Vertrieb sein. Veraltete Kernsysteme bleiben ein wichtiges Thema für die Versicherer in den deutschsprachigen Märkten. Die Automatisierung hat für die Unternehmen weiterhin höchste Priorität. Um eine größere Automatisierung und ein höheres Serviceniveau zu ermöglichen, werden die deutschen Versicherer einen starken Fokus auf Schnittstellen legen.
In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld würden digital fortschrittliche Versicherungsunternehmen erfolgreicher als ihre Wettbewerber navigieren, so Seibold. Für kleinere Versicherungsunternehmen werde es Ausdauer, einen systematischen Ansatz und innovative Lösungen erfordern, um Schritt zu halten.
Die größten Herausforderungen im Jahr 2025 werden sich aus dem zunehmenden politischen und regulatorischen Druck ergeben, der es der Versicherungsbranche erschwert, sich anzupassen und Vorschriften einzuhalten. Es ist wahrscheinlich, dass es zu Verzögerungen bei der Umsetzung der DORA-Verordnung der EU kommen wird.
Foto oben: Martin Seibold, Partner bei Sollers Consulting
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