Seit mehr als 100 Tagen führt Andreas Gruber als Vorstand den Bereich Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich. Im Interview spricht er über die Zukunft des Schaden-Unfall Geschäfts und seine ersten Erfahrungen in der Vorstandsetage.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 02.12.2022
Andreas Grubers Eintrittskarte in die Versicherungsbranche war ein internationales Trainee Programm bei der Zürich. „Vor genau zehn Jahren wechselte ich dann als Teamleiter für die Kfz Versicherung zur Helvetia. Kurz danach erfolgte die Akquisition der damaligen Basler Versicherung. Eine unglaublich spannende und lehrreiche Episode. In der Integrationsphase hatte ich die Chance, den gesamten Privatkundenbereich zu übernehmen, den ich auch bis zur Übernahme der Vorstandsfunktion geleitet habe. Man kann sagen, ich bin so etwas wie der Versicherungsexilschweizer. Von den drei Schweizer Versicherungen war ich bei zwei und mit der dritten haben wir fusioniert, damit wäre die Schweiz abgedeckt", erzählt Gruber.
Prioritäten: Wachstum, Digitalisierung und Automatisierung
Die Helvetia Versicherung ist laut Gruber in den letzten Jahren sehr stark gewachsen und das ohne Qualitätsverluste: „Im Gegenteil, Helvetia konnte ihre Qualitätskennzahlen sogar steigern. Auch zukünftig plant Gruber ein starkes Wachstum: „Gleichzeitig sind wir einer der besten Arbeitgeber in der Finanzbranche. Daher liegt eine meiner Prioritäten, dieses Umfeld weiter auszubauen. Mitgestalten, Zusammenarbeiten, Leistung honorieren und Spaß haben, dann arbeitet man gerne. Ich bin sehr stolz, dass unsere Werte Vertrauen, Dynamik, Begeisterung ‚gelebt werden‘ und keine Marketinghülsen sind.“
Eine weitere Priorität für Gruber sind die Themen Digitalisierung und Automatisierung: „Fokus auf wertschöpfende Tätigkeiten und nicht wertschöpfende Aktivitäten weitestgehend automatisieren. Die time-to-market in der Produktentwicklung zu verkürzen, Produkte und Prozesse im Underwriting, Vertragsverarbeitung und Schaden vereinfachen und Kundinnen und Kunden so zu bedienen, wie es ihren Vorstellungen am besten entspricht. Dafür brauchen wir möglichst viel Knowhow im Haus und werden deshalb das Thema Insourcing noch stärker besetzen."
Das Versicherungsgeschäft: "Nicht schwarzmalen, sondern Risiken erkennen!"
Gruber ist mit der Marktposition der Helvetia aktuell sehr zufrieden und ist sicher, wenn die Helvetia weiterhin konsequent ihren Weg geht, dass das Versicherungsgeschäft per se auch nicht schwieriger wird: „Es wird differenzierter und vielleicht auch kurzlebiger. Aber wir müssen das machen, wofür wir als Branche stehen – nicht schwarzmalen, sondern Risiken erkennen, richtig einschätzen und dann die passende Lösung dafür parat haben.“
Produktinnovationen und Kommunikation zu den Kunden vereinfachen
Die Helvetia habe laut Gruber immer stark auf das Kfz- und Privatsegment gesetzt. Um ein breiteres Fundament zu schaffen hat Helvetia einen Gewerbeschwerpunkt gesetzt: „Den Weg gehen wir weiter und haben gerade die Entwicklung eines neuen Gewerbeprodukts gestartet. Dazu wird es auch ein modernes Tool geben.“
Auch eine neue Unfallversicherung stehe, so Gruber, auf der Startrampe und wird mit dem neuen Front-End „tim“ (tarifieren.informieren.managen) 2023 ausgerollt. Zudem seien im Kfz-, Haushalt- und Eigenheimversicherung neue Features in Planung: „Neben der Produktentwicklung ist mir aber auch wichtig, dass wir die Kommunikation zu unseren Kundinnen und Kunden weiter vereinfachen. Dies beginnt bei der Art und Weise wie Versicherungsverträge abgebildet und übermittelt werden und erstreckt sich bis zur Kommunikation im Leistungsfall.“
Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Dezember-Ausgabe!
Foto oben: Andreas Gruber, Vorstand den Bereich Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich
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