Wie Eltern für ihre Kinder vorsorgen, wollte die Wiener Städtische in einer Umfrage wissen. Der Großteil will sich nicht nur auf den Staat verlassen, oft scheitert es jedoch am vorhandenen Geld.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 21.10.2019
Das Gallup Institut hat im Auftrag der Wiener Städtischen eine telefonische Befragung unter 500 Eltern ab 25 Jahren durchgeführt, die mit zumindest einem Kind bis 14 Jahren im Haushalt leben. Drei Viertel der Befragten wollen sich nicht mehr alleine auf die staatliche Rente verlassen und zusätzlich privat vorsorgen. 65% machen sich laut eigener Angabe frühzeitig Gedanken über die finanzielle Zukunft ihrer Kinder und ergreifen auch entsprechende Maßnahmen mit Anspar- und Versicherungsprodukten.
Finanzieller Grundstein und Gesundheit
Das zentrale Vorsorgemotiv ist eindeutig: 69% der befragten Eltern wollen ihren Kindern einen finanziellen Grundstein für späteres Sparen und Vorsorgen legen. Weitere Gründe sind finanzielle Unterstützung bei der Existenzgründung und Ausbildung (65%) sowie die Kapitalbildung für größere Anschaffungen wie Moped, Führerschein oder Wohnungseinrichtung (64%). Für 30% ist die Gesundheit ihrer Kinder ein wichtiger Beweggrund, um eine Privatarzt- oder Sonderklasseversicherung abzuschließen.
Als wichtigste Versicherungsleistungen erachten Eltern vor allem die finanzielle Absicherung der Kinder nach dem eigenen Ableben in Form einer Ablebensversicherung (88%). Ganz oben auf der Wunschliste stehen auch die Kostenübernahme für Heilbehelfe (85%), die finanzielle Absicherung nach Unfällen und ein angespartes Startkapital etwa bis zur Volljährigkeit (82%).
75 Euro werden in Kindervorsorge investiert
Mehr als die Hälfte (55%) investieren im Schnitt monatlich 75 Euro pro Kind in Vorsorgemaßnahmen. 58% würden gern bis zu 100 Euro monatlich für die finanzielle Absicherung ausgeben. Unter jenen Eltern, die keine Vorsorgeprodukte für ihre Kinder haben, sehen 44% die Barriere in fehlenden finanziellen Mitteln. Rund jeder Fünfte gibt fehlende Zeit an (18%) oder hat sich noch keine Gedanken darüber gemacht (17%). Zehn Prozent vermuten, dass ein Vorsorgeprodukt für sie zu teuer ist. 28% der befragten Eltern sind laut Umfrage der Auffassung, ihr Leben lieber im Hier und Jetzt zu genießen und auf Vorsorge zu verzichten.
Mehr als die Hälfte hat „Familienbonus“ beantragt
Im Jänner 2019 wurde der „Familienbonus Plus“ eingeführt. Arbeitnehmer mit Kindern können damit – je nach Einkommen und Anzahl der Kinder – bis zu 7.643 Euro pro Jahr zusätzlich vom Staat erhalten. 86% geben an, darüber Bescheid zu wissen. 56% haben den Bonus bereits beantragt. Das zusätzliche Familieneinkommen wird überwiegend für gewöhnliche Ausgaben des Alltags aufgewendet (57%). 38% sparen das Geld mittels Sparbuch oder Bausparvertrag, 14% bessern damit ihre Urlaubskasse auf und zwölf Prozent schließen für sich oder ihre Kinder eine Unfall-, Kranken- oder private Pensionsversicherung ab. Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen: „Dieses Extrageld vom Staat sollte nicht bloß als gewöhnliche Konsumreserve dienen, sondern ist als Investition in die eigene Sicherheit und die finanzielle Zukunft der Kinder deutlich sinnstiftender investiert.“
Foto: ©candy1812 - stock.adobe.com
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