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Valida: Knapp zwei Drittel wünschen sich verpflichtende betriebliche Pensionsvorsorge

Valida: Knapp zwei Drittel wünschen sich verpflichtende betriebliche Pensionsvorsorge

01. Juli 2021

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5 Min. Lesezeit

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News-Studien

Mehr als zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher können von ihrer staatlicher Pension künftig nicht gut leben. 89% halten betriebliche Vorsorge für wichtig. Die Zufriedenheit mit betrieblichen Pensionsvorsorgelösungen ist deutlich gestiegen. Das sind die Ergebnisse der vom Marktforschungsinstitut Spectra im Auftrag von Valida Vorsorge Management im November des Vorjahres durchgeführte Trend-Studie zur betrieblichen Altersvorsorge.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 01.07.2021

Die Studie (n= 1.801) vergleicht Zahlen von 2018 und 2020 und zeigt erstmals, wie sich die Corona-Pandemie auf die Sichtweise der Österreicherinnen und Österreicher auf finanzielle Altersvorsorge auswirkt. So ist die Zahl jener Personen, die angeben von ihrer zukünftigen staatlichen Pension leben zu können im Vergleich zu 2018 mit 68% auf unverändert hohem Niveau (2018: 73%). Allerdings zeigt die Corona-Pandemie klare Auswirkungen auf die Einstellung der Österreicherinnen und Österreicher zur finanziellen Altersvorsorge. Für 28% der Befragten ist finanzielle Sicherheit im Alter durch die Pandemie noch wichtiger geworden als vorher, da sie sich auf die staatliche Pension nicht verlassen können. 23% gaben an, pandemiebedingt weniger Einkommen für Pensionsvorsoge zur Verfügung zu haben.

Die betriebliche Vorsorge ist ein bedeutendes Thema für die Arbeitnehmer

89% beurteilen eine betriebliche Altersvorsorge für sich persönlich als wichtig bis sehr wichtig. Die Gründe für die Wichtigkeit dieses Themas zielen darauf ab, dass man sie als Wertschätzung dem Mitarbeiter gegenüber einstuft und als Belohnung für langjährige Treue sieht. 13% sehen sie als Absicherung für die Zukunft, weitere 12% als finanzielle Absicherung, um den Lebensstandard in der Pension halten zu können.

40% der berufstätigen Anwartschaftsberechtigten geben an, dass ihr Unternehmen für sie eine betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen hat. Das sind im Vergleich zur Messung 2018 plus 3 Prozentpunkte. Das am häufigsten abgeschlossene Modell der betrieblichen Altersvorsorge ist mit 44% ein Vertrag mit einer Pensionskasse, gefolgt von der Zukunftssicherung und der Kollektivversicherung mit je 18%. Die individuelle Pensionszusage ist mit nur 5% noch kaum verbreitet. 78% der Arbeitnehmer – und damit 18 Prozentpunkte mehr als 2018 – für die ein Vorsorgemodell abgeschlossen wurde, sind mit diesem zufrieden bis sehr zufrieden. Darüber hinaus sprechen sich 65% für eine verpflichtende betriebliche Vorsorge aus.

Förderung bei Leistung höherer Eigenbeiträge zur betrieblichen Pensionsvorsorge

Zusätzlich zu den Einlagen des Unternehmens zahlen 38% auch Eigenbeiträge in das Vorsorgemodell ein. Grundsätzlich ist der Wunsch, Eigenbeiträge zu leisten, bei 60% vorhanden (2018: 53%). Wobei man sich hier zu 81% (+8 Prozentpunkte) ein flexibles Einzahlungsmodell wünschen würde, in das man bei Bedarf jederzeit auch höhere Beiträge einzahlen kann. Und würden diese Eigenbeiträge auch noch staatlich gefördert werden (zB. frei von Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht), könnten sich sogar 89% (+ 6 Prozentpunkte) vorstellen, höhere Eigenbeiträge zu leisten.

Abfertigung Neu als Instrument der Pensionsvorsorge stärken

59% (+3 Prozentpunkte) der Anwartschaftsberechtigten ist bekannt, dass die Abfertigungsansprüche nicht nur per Einmalzahlung sondern auch als monatliche Zusatzpension verwendet werden können.

Stellt man die Anwartschaftsberechtigten vor die Wahl, wie die Auszahlung der Abfertigung erfolgen soll, so sind 62% (+3 Prozentpunkte) für die wahlweise Auszahlung als Einmalzahlung oder als Zusatzpension. 21% der Anwartschaftsberechtigten votieren für die einmalige Auszahlung, 17% für die monatliche Zusatzpension.

15% der Anwartschaftsberechtigten würde sich die Abfertigungsansprüche in jedem Fall nicht vor Pensionsantritt auszahlen lassen. Für alle anderen gäbe es aber genügend Anreize, diesem Vorgehen zu folgen: eine attraktive Verzinsung, eine einmalige Bonuszahlung und eine höhere Besteuerung bei der Einmalauszahlung werden als Anreiz gesehen, um das Abfertigungs-Guthaben als lebenslange steuerfreie Zusatzpension zu verwenden.

Eine Zustimmung von 69% der Anwartschaftsberechtigten ist auch hinsichtlich der Anpassung des Modells der Abfertigung NEU an aktuelle Anforderungen aufgrund der Corona-Krise gegeben. Denn in einem modernen Abfertigungs-System sollten Auszahlungen für Arbeitslose erleichtert werden, wenn es aber nicht zur Arbeitslosigkeit kommt, sollte das Kapital automatisch bis zum Pensionsantritt veranlagt werden.

Übertragung des Abfertigungs-Guthabens bei Jobwechsel

Fast 90% der Österreicherinnen und Österreicher fordern automatische Übertragung des Abfertigungs-Guthabens bei einem Jobwechsel. Damit ist die Zustimmung zu diesem Modell in den letzten beiden Jahren um signifikante 8 Prozentpunkte gestiegen.

Bild: ©beeboys – stock.adobe.com

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