In der aktuellen Umfrage zum Wohnbarometer der VAV antworten 17% auf die Frage, ob sie ihre eigene Lebensweise als nachhaltig bezeichnen würden mit einem klaren Ja. 57% bezeichnen ihr Verhalten als zumindest eher nachhaltig. 23% sagen, dass sie eher nicht oder gar nicht auf Nachhaltigkeit achten.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 07.03.2022
„Der öffentliche Druck hat zu einem Bewusstsein für die Notwendigkeit eines nachhaltigen Lebensstils geführt. Gleichzeitig ist ein großer Teil der Menschen überzeugt diesen Anforderungen nicht zu entsprechen“, Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV.
Bei der Einschätzung der eigenen Verhaltensweisen sind zwischen Frauen und Männern sowie unter den einzelnen Altersgruppen kaum Unterschiede zu bemerken. Diese treten erst bei einem Vergleich des ausgeübten Berufes und des Einkommens zutage. Freiberufler und Selbstständige weisen sich zu 29% selbst einen durchgängig nachhaltigen Lebensstil zu und liegen damit weit über dem Durchschnitt, bei Schülern und Studenten sind es 21% und bei den Pensionisten 18%.
In der einkommensbasierten Analyse zeigen sich die Unterschiede vornehmlich in der Gruppe der mit „eher ja“ Antwortenden. Die geringste Neigung zum schonenden Umgang mit Ressourcen schreiben sich hier Studienteilnehmer mit einem Einkommen bis 2.500 Euro monatlich zu. Sie antworten zu 17% mit „Ja“ und zu 50% mit „eher ja“. Bei niedrigen Haushaltsbudgets bis 1.500 Euro liegt die persönliche Einschätzung mit 19% „Ja“ und 57% „eher ja“ merkbar über dieser Latte. In der Einkommensgruppe bis 3.000 Euro wird deutlich häufiger, mit 64%, ein „eher ja“ gewählt. 17% entscheiden für ein klares „Ja“. Bei Einkommen über 3.000 Euro liegt das Votum für „Ja“ gleichfalls bei 17%, und „eher ja“ kommt auf 61%.
An der Spitze stehen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern, in denen 80% meinen einen ökologisch vertretbaren Lebensstil zu pflegen. 10% wählten klar das „Ja“, 70% „eher ja“. In Orten mit bis zu 5.000 Einwohnern fällt das Votum mit 18% „Ja“ und 55% „eher ja“ hingegen selbstkritischer aus. Bei mittleren Siedlungsgrößen bis zu 50.000 Einwohnern wählten 14% „Ja“ und 62% „eher Ja“.
Wohnungs- und Hauseigentümer sehen ihre Lebensweise nachhaltiger als Mieter. Von den Mietern halten 69% ihre Lebensgewohnheiten für nachhaltig oder eher nachhaltig (15% Ja; 54% „eher ja“). Bei Eigentümern sind es mit 78% – 18% „Ja“ und 60% „eher ja“ – deutlich mehr.
Gute Vorsätze
Der Weg in die Zukunft ist allerdings mit guten Vorsätzen gepflastert. Auf die Frage „Werden Sie Ihren Lebensstil künftig nachhaltiger und umweltschonender gestalten?“ antwortet eine Mehrheit mit „Ja“ oder „eher ja“ (12% „Ja“; 46% „eher ja“). 35% (neun Prozent „nein“; 26% „eher nein“) wollen nichts ändern und ungewöhnlich viele Teilnehmer, sechs Prozent, haben keine Meinung oder möchten diese nicht teilen. Bei dieser Frage ist eine, wenn auch schwach ausgeprägte, unterschiedliche Sichtweise zwischen den Geschlechtern zu vermerken. Während 11% der Männer sicher und 44% „eher“ ihren Ressourcenverbrauch drosseln wollen, sind es bei den Frauen 13%, die dies sicher tun werden und 48% „eher“.
Einen klaren Einfluss übt das Alter der Befragten aus. Je jünger, umso ausgeprägter ist die Absicht zu einer Veränderung. Zwischen 18 und 29 Jahren wählen 16% „Ja“, während es bei 50 plus nur noch neun Prozent sind. Bei Einkommen über 3.000 Euro zeigt sich ein stärkeres Bewusstsein für Veränderung als in niedrigeren Einkommensgruppen. In der Kohorte der Bestverdiener wählen 13% „Ja“ und 55% „eher Ja“.
Auch bei Wohneigentümern sind gute Vorsätze mit 13% „Ja“ und 48% „eher Ja“ weiter verbreitet als unter Mietern, die zu 10% mit „Ja“ und 45% mit „eher Ja“ stimmen.
Das Wohnbarometer der VAV
Für die Studie wurden vom österreichischen Gallup Institut 1.000 Probanden in ganz Österreich befragt. Befragungszeitraum war der Dezember 2021.
Foto oben: Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV
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