Die Vienna Insurance Group (VIG) konnte Prämien und Gewinn im Geschäftsjahr 2017 klar steigern. Man ernte nun die Erfolge der Strategie in Zentral- und Osteuropa (CEE).
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 22.03.2018
Als eines der ersten österreichischen Unternehmen habe man den Schritt nach Zentral- und Osteuropa gewagt. „Jetzt, wo allgemein von den großen Chancen gesprochen wird, die sich durch die gute Konjunktur der CEE-Volkswirtschaften ergeben, ernten wir bereits die Früchte unserer langfristig angelegten Strategie“, sagt Generaldirektorin Prof. Elisabeth Stadler. „Denn wir kamen in diese Länder, um dort auch zu bleiben. Das heißt, auch unabhängig von Konjunkturverläufen entsprechend nachhaltig orientiert aufgestellt zu sein.“
Mehr als die Hälfte der Prämien aus CEE
Die verrechneten Konzernprämien wuchsen um 3,7% auf rund 9,4 Mrd. Euro. Alle Sparten – mit Ausnahme der Einmalerläge in der Lebensversicherung (-12%) – verzeichneten ein Wachstum: Kfz-Haftpflicht (+6%), Kfz-Kasko (+12%), sonstige Sachversicherung (+6%), Lebensversicherung laufend (+2%) und Krankenversicherung (+9%). Insgesamt wurden im Vorjahr 55,1% der Konzernprämien in CEE erwirtschaftet.
Den größten Anteil am Prämienvolumen nimmt die Sachversicherung (28,1%) ein, knapp vor der Lebensversicherung gegen laufende Prämie (27,4%). In der Krankenversicherung sehe man vor allem im CEE-Raum großes Potenzial, wo die Prämien in dieser Sparte 2017 um 43% stiegen.
Gewinn vor Steuern deutlich gesteigert
Der Konzerngewinn vor Steuern steigerte sich im Vorjahr um 8,8% auf 442,5 Mio. Euro. Grund dafür sei einerseits, dass sich die Combined Ratio von 97,3% auf 96,7% verbesserte. Dazu hätten Österreich und Polen mit besseren versicherungstechnischen Ergebnissen maßgeblich beigetragen. Andererseits habe sich auch die positive Entwicklung des versicherungstechnischen Ergebnisses in der Lebensversicherung in der Tschechischen Republik und der Slowakei auf den Gewinn ausgewirkt. Die Gesellschaften in der CEE-Region tragen mittlerweile rund 57% zum Gewinn (vor Steuern) bei.
Finanzergebnis rückläufig
Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) liegt mit 924,3 Mio. Euro um 3,6% unter dem Vorjahresergebnis. Die gesamten Kapitalanlagen (einschließlich der liquiden Mittel) der VIG stiegen per 31. Dezember 2017 auf 37,4 Mrd. Euro – das bedeutet einen Zuwachs von 3,3%. „Der Vorstand wird aufgrund der guten Ergebnisse den Gremien für das Geschäftsjahr 2017 eine Erhöhung der Dividende um 12,5 Prozent von 80 auf 90 Cent pro Aktie vorschlagen“, kündigt Stadler an.
Ausblick bis 2020
Die VIG will bis 2020 das Prämienvolumen kontinuierlich auf über 10 Mrd. Euro und den Gewinn vor Steuern auf über 500 Mrd. Euro steigern. Für 2018 erwartet der Konzern ein Prämienvolumen von 9,5 Mrd. Euro und einen Gewinn (vor Steuern) zwischen 450 und 470 Mio. Euro. Damit werde man das für 2019 zu erreichende Ziel auf 2018 vorziehen. Grund dafür seien neben der positiven Geschäftsentwicklung auch umgesetzte Maßnahmen des strategischen Arbeitsprogramms „Agenda 2020“. „Dahinter stehen umfangreiche Aufgaben, die sich nicht über Nacht erledigen lassen. Umso mehr freut es uns, dass wir bereits erste Erfolge erzielen konnten“, so Stadler. Erklärte Wachstumsbereiche sind unter anderem die Krankenversicherung und das Bankversicherungsgeschäft.
Die endgültigen Angaben zum Geschäftsjahr 2017 werden mit dem Konzerngeschäftsbericht am 18. April 2018 veröffentlicht.
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