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Reallöhne stagnieren trotz steigender Produktivität

Reallöhne stagnieren trotz steigender Produktivität

20. März 2018

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2 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

Die Österreicher verdienen zwar mehr, haben aber nicht viel davon. Inflationsbereinigt haben die Löhne nämlich seit 2008 nur um 9% zugelegt, zeigt eine Analyse der UNIQA.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 20.03.2018

Österreichische Firmen zahlten 2017 um 2,4% höhere Stundenlöhne und Gehälter, nach einem Wachstum von 0,9% in 2016. „Allerdings sind die Lohnzuwächse weniger dynamisch, als sie erscheinen“, sagt UNIQA Chefvolkswirt Martin Ertl. So sei das Wachstum im vierten Quartal etwas zurückhaltender gewesen als zuvor. Zudem bleibe die Zunahme des Nominallohns noch hinter dem Zeitraum von 2013 bis 2015 (durchschnittlich 3%) zurück. Bereinigt um die Veränderung der Verbraucherpreise stiegen die Stundenlöhne für Arbeitnehmer seit 2016 nur geringfügig um effektiv 0,2%. Die realen Stundenlöhne und -gehälter liegen 9% über dem Niveau von 2008.

Arbeitsproduktivität steigt an

In der gesamten Volkswirtschaft nahm die Produktivität pro Arbeitsstunde seit 2008 überraschend gleichmäßig zu. Eine durchschnittliche Stunde Arbeit erzielte im vierten Quartal 2017 ein um 7% höheres Ergebnis als 2008. Verglichen mit dem Reallohnniveau von 2008 haben Österreich und Deutschland am schnellsten zugelegt, obwohl sich die Entwicklung in Österreich seit 2016 abgeflacht hat. Die schwächste Zunahme der realen Stundenlöhne kann in Italien beobachtet werden. Dort stieg das Lohnniveau über einen Zeitraum von neun Jahren nur um 2 Prozent.

Fazit: Die Entwicklung der Reallöhne seit der Finanzkrise 2008 sollte nicht als enttäuschend angesehen werden. Bis vor kurzem entsprach die Entwicklung in etwa dem Produktivitätszuwachs. Die jüngste Zunahme der Arbeitsproduktivität, insbesondere im Industriesektor, sollte jedoch Flexibilität für Lohnverhandlungen gewähren.

 

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