Die Wiener Städtische Versicherung blickt auf ein sehr solides Jahr 2022: Die Gesamtprämien erhöhten sich um 2,1%, ohne Einmalerlag betrug das Wachstum 3,4%, der Gewinn vor Steuern steigerte sich um 14% und die Schaden-Kosten-Quote konnte sank auf 91%.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 26.04.2023
Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung:
"Vor dem Hintergrund der zahlreichen makroökonomischen und politischen Herausforderungen ist es uns gelungen, die Prämien weiter zu steigern. Vor allem die Zuwächse in der Schaden/Unfall-Versicherung und Krankenversicherung haben zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen."
Die Schaden/Unfall-Sparte legte um 5,9% auf 1,6 Mrd. Euro zu. Weiterhin stabil war die Entwicklung in der Gesundheitsvorsorge, die ein Wachstum von 2,2% und ein Volumen von 457,7 Mio. Euro verzeichnete. Und auch die Lebensversicherung gegen laufende Prämie schloss mit einem Plus von 0,3% und einem Volumen von 1,1 Mrd. Euro ab. Die Prämien im Einmalerlag wurden gezielt zurückgefahren und betrugen 156 Mio. Euro, was einem Rückgang von 18% entspricht.
Schadensinflation
Die Auszahlungen für Schäden und Leistungen an die Kunden legten in Summe auf 3,2 Mrd. Euro zu. In der Schaden/Unfall-Sparte entsprach das einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 5%, in der Krankenversicherung betrug das Plus 12,6%.
Ralph Müller:
"Wir sind mit einer anziehenden Schadensinflation konfrontiert. Das betrifft sowohl die Preise bei Reparaturen im Kfz- sowie im Haushalt-Eigenheim-Bereich, in der Industrie als auch die Leistungen im Gesundheitswesen."
So stiegen etwa die Kfz-Reparaturkosten im Jänner um 10,5% im Vergleich zum Vorjahr, der für Gebäudeschäden relevante Baukostenindex und der für Schäden beim Wohnungsinhalt herangezogene Verbraucherpreisindex um 10,1 bzw. um 8,6%.
Trotz der hohen Auszahlungen, des herausfordernden Umfelds und der hohen Unwetterschäden gelang es, den Gewinn vor Steuern (EGT) gegenüber dem Jahr 2021 auf 220,4 Mio. Euro zu steigern – ein Plus von 14,3%. Verantwortlich dafür waren gute versicherungstechnische Ergebnisse dank steigender Prämien und ein stabiles Finanzergebnis. Positiv war zudem die Entwicklung bei der Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio), die um 0,6 Prozentpunkte auf 91 Prozent weiter sank
Zukunftsthema private Vorsorge
Die Wiener Städtische ihre Gesamtverzinsung in der Lebensversicherung auf 2% erhöht.
Dennoch warnt Müller:
"Durch die Inflation werden Kund:innen die Sparziele für ihre Altersvorsorge nicht erreichen, daher ist es sinnvoll – wenn finanziell möglich – die Prämien zu erhöhen, um reale Verluste auszugleichen und für das Alter bestens vorsorgen zu können."
Die Notwendigkeit, privat vorzusorgen, sei angesichts des demografischen Wandels und der angespannten Budgetsituation größer denn je. Der Wiener Städtische-Generaldirektor rechnet damit, dass die Lebensversicherung deutlich an Attraktivität zulegen wird.
Foto oben: Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren