Der österreichische Zertifikatemarkt ist 2018 in fast allen wichtigen Kennzahlen gewachsen. Vor allem in schwierigen Börsenjahren wie dem vergangenen könne man neue Anlegerschichten erreichen, so Heike Arbter, Vorstandsvorsitzende des Zertifikate Forum Austria.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 01.02.2019
Während der ATX im Jahresverlauf um rund 20% an Wert nachgab und das Zinsniveau nahe der Nulllinie verharrte, stieg der Open Interest (Gesamtmarktvolumen) des österreichischen Zertifikatemarktes um 5,7% oder 724,9 Mio. Euro auf 13,5 Mrd. Euro. Das Handelsvolumen erhöhte sich um 17,2% auf 2,9 Mrd. Euro. Das stetige Wachstum sei ein Beweis für die Vorteile von strukturierten Anlageprodukten für Privatanlager, so Heike Arbter. „Wir beobachten, dass wir in Zeiten schwieriger Börsen und niedriger Zinsen neue Anlegerschichten erreichen können, die attraktive Renditen bei begrenzbarem Risiko suchen.“ Stark nachgefragt wurden im Vorjahr vor allem Express-Zertifikate, Bonus-Zertifikate und Garantie-Zertifikate.
Zinsprodukte verloren im Jahresverlauf um 7,1%, während Zertifikate auf Aktien, Indizes und Rohstoffe substanziell um 14,1% an Wert gewannen. Anlageprodukte wuchsen noch stärker, nämlich um 14,6%, während Hebelprodukte um 20,2% an Volumen verloren, wobei hier natürlich die Handelsumsätze bessere Schlüsse zulassen.
Intensive Handelstätigkeit
Ein gewichtiges Indiz für die Reife und Lebhaftigkeit des österreichischen Zertifikatemarktes ist die Handelstätigkeit, die stärker als das Volumen um 17,2% auf 2,9 Mrd. Euro anstieg. Dabei waren wie in den Vorjahren große Unterschiede zwischen den einzelnen Handelsmonaten zu beobachten: Am niedrigsten war das Handelsvolumen im September mit 100,3 Mio. Euro, der stärkste Monat war der März mit 344,2 Mio. Euro.
Aktien und Indizes beliebteste Basiswerte
Sowohl bei Anlage- als auch bei Hebelprodukten sind Aktien und Indizes die beliebtesten Basiswerte. Diese liegen 63% der Anlageprodukte zugrunde, gefolgt von Renten und Zinsen mit 35%. Währungen und Rohstoffe machen nur zwei Prozent der Basiswerte aus. Hebelprodukte beziehen sich zu 80% auf Aktien und zu 19% auf Währungen und Rohstoffe. Immerhin 1,6% der Hebelprodukte beziehen sich auf Fonds und nur 0,1% auf Renten und Zinsen.
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