Zukunft gestalten: Franz Kühmayer über Trendforschung und die Macht der Prognosen

Franz Kühmayer, Trendforscher am ZUKUNFTSINSTITUT

Franz Kühmayer eröffnete seinen Vortrag beim gestrigen AssCompact Trendtag mit der Aussage: „Wir sind alle Trendforscher.“ Er erklärte, dass der Mensch von Natur aus ein prognostisches Wesen ist, das täglich Vorhersagen trifft, sei es beim Aufstehen oder bei der Lebensplanung. „Schon in der Früh entwickeln wir eine Vorstellung davon, was der Tag bringen wird“, so Kühmayer.

Im Kern seines Vortrags stand die Frage, wie Prognosen unser Verhalten beeinflussen. Anhand des Buches „Mathematics of Marriage“ erläuterte er, dass es nicht nur um die Genauigkeit von Vorhersagen gehe, sondern darum, welche Entscheidungen wir daraus ableiten. „Welche Handlungen leiten Sie aus Prognosen ab? Das ist die eigentliche Frage.“

Kühmayer warnte vor einem zu engen Fokus auf aktuelle Technologien wie künstliche Intelligenz. „Wir schauen in die Zukunft oft durch die Brille der jeweils aktuellen Leittechnologien“, sagte er und forderte dazu auf, den Blick zu erweitern. Er illustrierte dies mit historischen Beispielen, die zeigen, dass Technologie nicht der alleinige Treiber von Zukunftsentwicklungen ist.

Chancen in der Unsicherheit

Ein zentrales Thema war die Unsicherheit in Veränderungsprozessen. „Wenn unsere Pläne erschüttert sind und die Zukunft unklar ist, was kann dann passieren? Alles“, betonte Kühmayer und ermutigte, diese Unsicherheit als Chance zu sehen, aktiv zu gestalten.

Besonders eindrucksvoll war seine Schlussfolgerung: „Ob das Glas halb voll oder halb leer ist, hat nur für Menschen Bedeutung, die nicht daran glauben, dass man Wasser nachschenken kann.“ Damit rief er das Publikum auf, optimistisch und unternehmerisch in die Zukunft zu blicken, die voller Möglichkeiten steckt.

Kühmayer führte weiter aus, dass wir die Welt durch unsere Handlungen beeinflussen können. „Wir sind nicht ohnmächtig, sondern wirkmächtig“, sagte er und betonte die Verantwortung jedes Einzelnen, die Zukunft aktiv zu gestalten. Die Herausforderungen unserer Zeit, ob Klimawandel, Wirtschaftsveränderungen oder technologische Fortschritte, bieten immense Chancen, wenn wir bereit sind, uns diesen zu stellen.

Er sprach auch über die Bedeutung von Krisen als Katalysatoren für Wandel und Innovation. „Jede Krise birgt die Möglichkeit für einen Neuanfang“, sagte Kühmayer. Er ermutigte dazu, Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen, und hob die Wichtigkeit eines positiven Mindsets, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern, hervor.

Eigenverantwortung in unsicheren Zeiten

Zum Abschluss seines Vortrags rief Kühmayer dazu auf, die Zukunft nicht passiv auf sich zukommen zu lassen, sondern aktiv zu gestalten. „Der Sinn des Lebens ist das Unvollständige“, sagte er. „Die Zuversicht, dass morgen ein besserer Tag sein kann, und dass ich dazu einen Beitrag leisten kann.“

Kühmayer schloss mit einem Appell an die Eigenverantwortung und Gestaltungskraft jedes Einzelnen: „Wenn unsere Pläne erschüttert sind und die Zukunft unklar ist, was kann dann passieren? Alles.“ Diese Botschaft unterstreicht die aktive Rolle, die jeder in der Gestaltung der Zukunft einnehmen sollte, und ermutigt dazu, die Freiheit und Möglichkeiten des Unbekannten zu nutzen.

Er forderte das Publikum auf, die eigene Perspektive zu erweitern und die Chancen in Krisen zu erkennen und zu nutzen. „Die Zukunft bietet Spielraum für Kreativität und Innovation, wenn wir bereit sind, den ersten Schritt zu machen“, so Kühmayer. „Es liegt an uns, ob wir die Zukunft gestalten oder uns von ihr gestalten lassen.“

Insgesamt bot Franz Kühmayer einen erfrischenden und inspirierenden Blick auf die Zukunft und die Rolle, die jeder Einzelne dabei spielen kann. Sein Vortrag war ein eindrucksvoller Aufruf, die Zukunft aktiv zu gestalten und die Möglichkeiten, die vor uns liegen, mutig zu ergreifen.