Der digitale Lifestyle bringt viele Österreicher in ein Dilemma: Zwar ist Online-Kommunikation selbstverständlicher Begleiter im Alltag, doch die permanente Erreichbarkeit stresst. Skeptisch sind viele in Bezug auf Datenschutz und Cyber-Kriminalität, wie eine aktuelle Allianz-Umfrage zeigt.

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 26.04.2017
Das Market-Institut hat im Auftrag der Allianz rund 1.500 internetaktive Österreicher befragt. Das wenig überraschende Ergebnis: 86% sehen das Smartphone als wichtig für das eigene Leben. Es rangiert damit vor Computer (80%) und Radio (74%). Fernseher und Smartphone werden am häufigsten genutzt (je 82%), gefolgt vom PC (76%). 55% nutzen Navis, 44% Tablets, 26% lesen e-books. Noch selten verwendet werden Tools wie Activity Tracker (4%) oder Smart Watches (2%). Mehr als die Hälfte aller Internetaktivitäten erfolgt inzwischen mobil.
Stress durch permanente Erreichbarkeit
Die ständige Erreichbarkeit bringe viele in ein Dilemma, so das Fazit der Studie. „Einerseits ist die permanente Erreichbarkeit ein erheblicher Stressfaktor, andererseits – ist man nicht online – gibt es die Angst, etwas zu versäumen“, sagt Mag. Xaver Wölfl, Chief Digital Officer der Allianz Gruppe in Österreich. So können sich 84% der Smartphone-User einen handyfreien Tag zur Erholung zwar gut vorstellen, über zwei Drittel wären dabei aber zugleich besorgt und unruhig.
Apps für den Alltag, Social Media für die Kontaktpflege
Apps werden von 61% der Befragten häufig genutzt. Sie gelten als nützlich und hilfreich im Straßenverkehr (77%), bei der Freizeitgestaltung (73%), für Wetterprognosen (66%) und Jobangebote (54%). 60% wollen nur kostenlose Apps downloaden. Von Social Media erwarten nur 26% Informationen, für 82% steht Kommunikation im Vordergrund. WhatsApp liegt dabei mit weitem Abstand (64%) vor YouTube (39%) und Facebook (37%).
Eine besonders hohe emotionale Digital-Affinität zeigen nicht nur die unter 30-jährigen „Digital Natives“, sondern auch die über 60-Jährigen. „Diese empfinden die Internetnutzung als hilfreich in Notfällen, für den Wissenserwerb oder auch für den Zugang zum Weltgeschehen“, so Wölfl.
Angst vor Datenmissbrauch stark ausgeprägt
Mehr als zwei Drittel der Österreicher fühlen sich von missbräuchlicher Verwendung ihrer Daten im Internet persönlich betroffen. 55% fürchten sich vor staatlicher Überwachung im Internet und knapp die Hälfte glaubt, dass beim Online-Shopping Kreditkartendaten missbraucht werden könnten. Mehr als 80% wollen mehr Maßnahmen für den Datenschutz im Internet.
Allerdings rechnet nur jeder Zweite mit einem baldigen Fortschritt in Sachen Cybersicherheit. Vielmehr erwarten 79% digitale Innovationen in Produktion und Technik, 76% in der Wissensbeschaffung, 70% in der Medizin und 68% bei Unterhaltungsmedien. Generell interessieren sich 57% der internetaktiven Bevölkerung für Innovationen im Online-Bereich, überwiegend Männer und am meisten die Wiener.
70% bevorzugen persönlichen Kontakt
Die Österreicher wollen der Umfrage zufolge die modernen digitalen Tools intensiv nutzen, ohne dabei aber auf den persönlichen Kontakt zu verzichten. Für 70% ist die persönliche Kontaktaufnahme immer noch die beliebteste. 84 Prozent% auch weiterhin lieber mit echten Menschen als mit Bots sprechen.
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