Fast jeder zweite Haushalt in Österreich besitzt einen Lebensversicherungsvertrag. Der Versicherungsverband VVO betont in einer aktuellen Aussendung: Die Lebensversicherung sei ein Konjunkturmotor, Risikoträger und Stabilisator des Pensionssystems und ein zentraler Eckpfeiler der österreichischen Volkswirtschaft.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 24.04.2017
Aktuell bestehen in Österreich 9,2 Mio. Lebensversicherungsverträge. 46% der Haushalte haben einen derartigen Vertrag. Durchschnittlich geben die Österreicher 785 Euro pro Jahr für Lebensversicherungen aus.
Eine Lebensversicherung beinhalte nicht nur die – oftmals allein genannte – Sparkomponente, sondern sorge auch für Risiken wie Berufsunfähigkeit, Invalidität, Pflegebedürftigkeit und Ableben vor. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sollte „die eigentliche Aufgabe einer Lebensversicherung, nämlich die Risikoabdeckung, wieder in den Vordergrund rücken“, sagt O.Univ.-Prof. Dr. Christoph Badelt, Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO).
Einzige Sparform mit garantierter Pensionshöhe über lange Zeiträume
Die bereits beschlossenen Reformen und zukünftige Entwicklungen lassen auf einen Rückgang der staatlichen Pensionsleistungen schließen, betont der VVO. Die Leistungen aus der Lebensversicherung ergänzen staatliche Vorsorgeleistungen und tragen zu einer Entlastung des Staates bei. „Die Lebensversicherung ist die einzige Sparform, die nicht nur eine Leistung an sich, sondern auch die Höhe der Pension über lange Zeithorizonte garantieren kann und genau das ist in der heutigen Zeit sehr wertvoll“, so DI Manfred Rapf, Sprecher der Sektion Lebensversicherung im österreichischen Versicherungsverband VVO.
Lebensversicherung als Wirtschaftsmotor
Mit jährlichen Leistungen von 8,4 Mrd. Euro fungiere die Lebensversicherung, so der VVO, als Konjunkturmotor und erhöht die Kaufkraft sowie die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Die Lebensversicherer zählen zu den größten institutionellen Investoren und verwalten ein Vermögen von rund 70 Mrd. Euro – das sind etwa 12% des Veranlagungsvermögens der privaten Haushalte. Durch langfristige und konservative Veranlagung stabilisieren sie den Finanzmarkt und damit die gesamte Wirtschaft. Darüber hinaus leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der Staatsschulden.
Das Kreditvolumen privater Haushalte für den Immobilienerwerb beträgt rund 100 Mrd. Euro. Ein Großteil dieser Kredite könnte ohne Lebensversicherung zur Besicherung nicht vergeben werden. Künftig könnten gelockerte Veranlagungsvorschriften großes Potenzial für die Finanzierung von Infrastrukturprojekten und zusätzlichem Wohnbau schaffen.
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