Der Trend zu Kooperationen zwischen Vermittlern sei angesichts der regulatorischen Anforderungen nachvollziehbar, sagt DI Doris Wendler, Vorstand Schaden-/Unfallversicherung der Wiener Städtischen. Im Interview mit AssCompact bedauert sie allerdings den dadurch geringeren persönlichen Kontakt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 25.04.2017
Der steigende Trend zu Kooperationen ist für Wendler ein zweischneidiges Schwert – und geht einher mit einer zunehmend regulatorischen Umwelt. „Die Regulatorik wird noch viel stärker – durch die IDD, die nächstes Jahr kommen wird und erfordert, dass Vorgaben sehr strikt eingehalten werden.“ Dass sich ein kleinerer Vermittler über eine große Gruppe dabei „besser geschützt“ fühle, sei nachvollziehbar. „Persönlich tut es mir aber ein bisschen leid. Die Versicherungspartner haben uns bei unseren Innovationen immer sehr geholfen, wir führten viele Gespräche vor Ort. In einer Gruppe haben wir nur mehr einen Ansprechpartner. Das ist zwar effizient, auf der anderen Seite fehlt aber die Vielfalt.“
Cyber: „Schnelligkeit verringert den Schaden“
Als „eines der neuen Risken der Zukunft“ sieht Wendler die Internet-Kriminalität. „Im Zeitalter der Digitalisierung und der Vernetzung gehen wir davon aus, dass das Thema Cyberkriminalität weiterhin rasant steigen wird. Hier besteht eindeutig Versicherungs- und Schutzbedarf.“
Lässt sich dieses Risiko heute überhaupt schon abschätzen? „Wir schauen zuerst, wie es um die IT-Sicherheit im Haus unserer Kunden bestellt ist.“ So gebe es „Must-Faktoren“, die erfüllt sein müssen, und „Kann-Faktoren“, die bei der Prämienberechnung helfen. „Wir arbeiten mit einem internationalen Spezialisten zusammen, der auch in Österreich einen Sitz hat. Denn eines ist wichtig: Wenn ich erkenne, dass mich jemand gehackt hat, dann geht es um Schnelligkeit. Schnelligkeit verringert den Schaden.“
Das Interview erscheint in der AssCompact Mai-Ausgabe.
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren