Was sollten Berater ihren Kunden in der privaten Vorsorge empfehlen? Wie man die dritte Säule bestmöglich nutzt, beantworten Experten der Fonds- und Vorsorgebranche in der AssCompact-Interviewrunde.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 14.07.2017
„Investmentfonds sind unverzichtbar“, betont Dieter Wimmer von Comgest. Früh anzufangen, sei besonders wichtig, „aber auch die gewählte Strategie über lange Zeiträume hinweg, in guten wie in schlechten Jahren, durchzuhalten“. In vielen Fällen würden sich Kunden schnell wieder vom Weg abbringen lassen, „hören auf, wechseln in andere Produkte, kaufen modische oder ‚en vogue‘ Varianten.“ Den Kurs ändern sollte man nur in extremen Fällen, etwa bei steuerlichen Veränderungen oder dem Ausfall eines Anbieters.
„Algorithmen führen zu besseren Ergebnissen“
„Wer Vermögen aufbauen will, kommt am Kapitalmarkt nicht vorbei“, sagt Leo Willert von ARTS Asset Management, einem Unternehmen der C-Quadrat Gruppe. Weil die Märkte sehr volatil und auch die Anleihenmärkte turbulent geworden seien, müssen Anleger flexibel sein. „Flexibilität ist aus meiner Sicht mittlerweile das wichtigste Asset.“ Dabei sei es sinnvoll, den Computer Anlageentscheidungen treffen zu lassen. Quantitative Modelle seien „auf fast allen sozialen und ökonomischen Gebieten dem menschlichen Urteilsvermögen überlegen“ und würden „Experten-Entscheidungen“ regelmäßig in den Schatten stellen. „ Algorithmen führen zu besseren Ergebnissen. Das gilt auch für das Management von Investmentfonds.“
Auch liquide alternative Fonds bedenken
Um nicht ausschließlich von Aktien- und Rentenmärkten abhängig zu sein, sollten Anleger in einem gewissen Ausmaß auch liquide alternative Fonds einsetzen, rät Patrick Schlögl von Blackrock. „Diese können auf Grund der angestrebten negativen Korrelation helfen das Portfolio ausgewogener aufzustellen und in Stressphasen zu beruhigen.“
Skeptische Kunden mit rechtlichen Fakten überzeugen
Mit welchen Argumenten entgegnet man als Berater skeptischen Kunden? „Die rechtliche Ausgestaltung von Investmentfonds kann vielen Ängsten vorbeugen“, sagt Dieter Wimmer, „denn sie sind so ausgestaltet, um Kunden nicht nur vor Verlusten, sondern auch vor Betrug zu schützen.“ Darum hätten sie sich auch seit vielen Jahren bewährt.
Alte Grundidee hat sich bewährt
„ Die Grundidee des ersten Trust aus dem 19. Jahrhundert – Kunden mit kleineren Geldmitteln eine größere Streuung und Zugang zu Märkten in Übersee zu ermöglichen – ist bis heute erhalten geblieben“, so Patrick Schlögl. „Der Fonds ist diversifiziert, reguliert und demokratisch: Keine andere Anlageform bietet Sparern bereits ab 50 Euro monatlich die Möglichkeit, an denselben Investmentstrategien teilzuhaben wie professionelle Großanleger“. Er ist davon überzeugt: „Wer sinnvolle Vorsorge betreiben will, für den führt kein Weg am Investmentfonds vorbei.“
Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Juli-Ausgabe.
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