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Aktien und Anleihen: „Es ist nicht die Zeit für Heldentaten“

Aktien und Anleihen: „Es ist nicht die Zeit für Heldentaten“

18. Mai 2016

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3 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

„Es ist nicht die Zeit für Heldentaten – da die Märkte ziemlich teuer sind.“ Dieser Meinung ist Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. Sein Rat: „Genießen Sie das Ende der Fußballsaison und schauen Sie dann, was die zweite Hälfte des Jahres bringt. Es könnten sich ein paar nette Möglichkeiten auftun, wenn sich der Staub erst einmal gelegt hat.“

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 18.05.2016

Die erwarteten Erträge an den entwickelten Aktien- und Anleihemärkten seien angesichts des lauen Wachstumsausblickes wenig aufregend. Konservative Strategien mit diversifizierten Portfolios, die eine Art interne Absicherung haben, sieht Iggo als begünstigt an. „Dividendenstarke Aktien, High-Yield-Anleihen mit kurzer Duration, inflationsindexierte Anleihen und Anleihen der Peripherieländer sind derzeit interessant, gemischt mit ein paar US-Staatsanleihen als Absicherung.“ Risiken bergen das Brexit-Referendum, die Neuwahlen in Spanien und das nächste Treffen der Federal Reserve – „und das alles in der zweiten Hälfte des Juni.“

Fehlendes Vertrauen hält Unternehmen in Europa von Kreditaufnahmen ab

Gewinntreiber sind für Iggo vor allem spezielle Themen wie die Erholung der Rohstoffpreise oder die Kostenreduzierung. „In Europa hat das glanzlose Umfeld sogar den Risikoappetit der Unternehmen und aggressive Bilanzstrategien geschwächt“, so der Investment-Experte. „Deshalb sehen wir auch kein Verschuldungswachstum wie in den USA.“ Grund dafür sei neben der gering ausgeprägten Aktienrückkaufkultur „das weiterhin fehlende Vertrauen, das europäische Unternehmen davon abhält, Kredite für Wachstum aufzunehmen.“ Den Fokus legen sie stärker auf nachhaltige Dividendenzahlungen. Iggo rechnet daher mit einer Rendite von vier bis sechs Prozent in diesem Jahr.

Fair bewerteter Markt, aber schwierige Bedingungen

Ähnlich sieht es an den Aktienmärkten aus. Investoren müssten in den sieben- bis zehnjährigen Markt gehen, bevor sie die volle Prämie für das Kreditrisiko bekommen. Der Preis dafür sei ein höheres Durationsrisiko. „Der derzeitige Renditeaufschlag für den europäischen Markt insgesamt ist etwa dort, wo er in der krisenarmen Zeit nach 2009 war“, erläutert Iggo. „Der Markt ist also fair bewertet. Aber für einen Investor ist es schwierig die gesamte Prämie zu erhalten. Folglich sehen wir anhaltend starke Zuflüsse in den europäischen High-Yield-Markt, wo die Risikoaufschläge nahe an der Rendite bis zur Fälligkeit liegen.“

Genau dies sei die Intention von Quantitative Easing: das Kapital zu weniger gut bewerteten Unternehmen zu lenken, die von Banken eventuell ihre Investmentpläne nicht finanziert bekämen. Dadurch würden die europäischen Anleihemärkte allerdings insgesamt unattraktiv. Die Investmentgrade-Anleihemärkte in den USA und in Großbritannien seien viel besser bewertet, was die Risikoaufschläge betreffe.

 

 

 

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