„Welche generellen Erkenntnisse haben Sie im Hinblick auf die Digitalisierung aus 2020 gewonnen?“, fragte AssCompact unter anderem die österreichischen Versicherungsmaklerinnen und -makler. Knapp 300 haben sich an der Umfrage beteiligt, die ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten ausschließlich auf individuelle Antworten ausgelegt war.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 01.04.2021
Die wichtigsten Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer (knapp 69%) sehen Corona als Katalysator, der die Geschwindigkeit bzw. den Stellenwert der Digitalisierung deutlich gestärkt habe und/oder sie sprachen an, dass Digitalisierung eine Zeitersparnis bzw. Erleichterungen für die tägliche Arbeit bringe bzw. dass in der Branche nichts mehr ohne Digitalisierung geht.
Der Digitalisierungstrend hat auch Kritiker
Doch weitaus nicht jede/r Umfrageteilnehmer/in sieht den Digitalisierungstrend in der Versicherungsbranche positiv. Knapp 20% waren der Ansicht, sie haben keine positiven Erkenntnisse aus dem Corona-bedingten Digitalisierungstrend gewonnen, die Digitalisierung biete für das Vermittlerbüro kaum praktische Lösungen und/oder stoße bei den Kunden an Grenzen. Einzelne Makler wiesen darauf hin, dass die Digitalisierung hohe Kosten verursache bzw. sehen in ihr eine erhöhte Gefahr, dass Versicherungen den Direktkontakt zu ihren Kunden suchen könnten.
Immerhin 17% der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer waren der Ansicht, die Digitalisierung habe noch Entwicklungsbedarf auf Seiten der Versicherer, knapp 7% sehen Entwicklungsbedarf im eigenen Vermittlerbüro. Der persönliche Kontakt zum Kunden bleibt für viele Vermittlerinnen und Vermittler ein wichtiger Faktor.
Was die Maklerinnen und Makler stresst
Bei der Frage „Was stresst Sie in der digitalen Zusammenarbeit mit den Versicherungsgesellschaften derzeit am meisten?“ zeichnete sich ein klarer Trend ab. Ganz vorne unter den Stresserzeugern liegen das Fehlen EINER gemeinsamen Schnittstelle für ALLE Versicherer-Plattformen sowie veraltete Technik bzw. schlecht funktionierende Vermittlertools. Dann folgen – über das Thema Digitalisierung hinausgehend – lange Reaktionszeiten auf Seiten der Versicherer und schlechte Erreichbarkeit bzw. mangelnde Kompetenz der Ansprechpartner.
Ebenfalls auf der Liste der Stressfaktoren: keine einheitliche bzw. mangelhafte OMDS-Datenübermittlung, mangelnde Flexibilität und keine uneingeschränkt gültige bzw. funktionierende elektronische Unterschrift.
Round Table zur Digitalisierung
Faktum ist: Es bleibt in Sachen Digitalisierung noch viel zu tun. AssCompact will das Thema „Digitalisierung in der Branche“ gezielt diskutieren und gemeinsam mit Versicherern, Sofware-Anbietern und Vermittlern nach Entwicklungsideen und Lösungen suchen – mit einem Round Table zum Thema „Digitalisierung“ am Dienstag, 4. Mai, in der Pyramide Wien/Vösendorf.
Die Ergebnisse der Umfrage im Detail lesen Sie in der AssCompact April-Ausgabe!
(Titel-)Bild: @ Andrey Popov – stock.adobe.com
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