Immer mehr Unternehmen treffen wichtige Entscheidungen auf Basis von Datenanalysen. Eine aktuelle Umfrage von KPMG unter 700 Unternehmen in Deutschland zeigt: Versicherungen sind am stärksten an Big-Data-Lösungen interessiert – und gehören auch zu den wenigen Branchen, die vielfach bereits eine entsprechende Strategie entwickelt haben.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 13.06.2016
Big Data beschreibt die Fähigkeit, große Datenmengen aus verschiedenen Quellen und mit unterschiedlicher Struktur in hoher Geschwindigkeit auszuwerten. „Big Data ermöglicht es, Informationen aus verschiedensten Quellen zu einem Gesamtbild zu verdichten und daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten“, so Peter Heidkamp, Head of Technology des internationalen Unternehmensberaters und Wirtschaftsprüfers KPMG.
Alle befragten Unternehmen analysieren und sammeln Stammdaten, etwa Name und Anschrift eines Kunden. 86% werten Kundendaten aus, 79% analysieren systemisch erstellte Daten, zum Beispiel Sensor- oder Standortdaten, und 70% nutzen öffentlich verfügbare Daten.
Ein Drittel der Unternehmen hat Big-Data-Strategie
Die Hemmnisse für den Einsatz moderner Datenanalysen sind allerdings noch relativ groß: Rechts- und Sicherheitsbedenken sowie Ressourcenmangel sind die Hauptgründe, warum viele Unternehmen vor Big Data zurückscheuen. So wollen 60% der Unternehmen eigene Daten nicht für Analysezwecke an einen externen Dienstleister weitergeben.
Entsprechend gering ausgeprägt sind auch die strategischen Überlegungen: 34% der Unternehmen verfügen über eine Big-Data-Strategie. Die Versicherungsbranche gehört dabei zu den Vorreitern: 46% der Versicherungen und 56% der Medienunternehmen haben eine Big Data Strategie, in der Automobilindustrie sind es 34%.
8 von 10 Versicherern sind an moderner Datenanalyse interessiert
Versicherungen sind unter allen Branchen am stärksten daran interessiert, Big Data effizient zu nutzen. 81% der befragten Versicherungsunternehmen geben an, eher aufgeschlossen und interessiert zu sein. Nur drei Prozent stehen Big Data eher kritisch und ablehnend gegenüber. Ganz anders sieht es etwa im Handel aus: Dort zeigen nur 53% Interesse an Datenanalysen, während 14% das Thema eher problematisch sehen. Auch in IT- und Elektronik-Unternehmen ist die Zustimmung mit 38% gering, die Ablehnung mit 22% am höchsten unter allen Branchen.
Die unmittelbaren Auswirkungen von Big-Data-Lösungen zeigen sich bisher noch in eher geringem Ausmaß. 29% der Versicherungen geben an, durch den Einsatz von Big Data habe sich das Risiko bereits reduziert, 19% erzielten Kosteneinsparungen, bei 15% erhöhte sich der Umsatz.
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