Was sich seit der Sozialversicherungsreform 2014 in der Berufsunfähigkeit und Pflege getan hat und warum staatliche Absicherung weiterhin existenzbedrohende Lücken hinterlässt, darüber sprachen Experten bei den NÜRNBERGER Biometrie-Tagen. Rund 200 Vertriebspartner nahmen an vier Orten in Österreich an den Fachvorträgen teil.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 13.10.2017
„In der Theorie klingt vieles gut. So manche Gesetzesänderung wird als Meilenstein bezeichnet und lässt dementsprechend hoffen. Doch die Praxis sieht dann leider oft anders aus“, sagt Prok. Wolfgang Menghin, NÜRNBERGER Versicherung. Die Fachvorträge machten deutlich, so Menghin, dass es in der BU und Pflege nicht um die Frage „Staat oder privat“ gehe, sondern um eine „sinnvolle Kombination aus staatlicher Grundversorgung und privater Absicherung“.
Private Vorsorge für „Kaskoschäden“
Die Auswirkungen der Reformen auf die Invaliditätspension und der Pflegeregress waren Thema von MMag. Michael Prantner, SVA Salzburg. Dabei zeigte sich deutlich, wo das staatliche System an seine Grenzen stößt und welche Versorgungsansprüche nicht im Sozialsystem gedeckt sind. In einem Vergleich setzte Prantner die staatliche Vorsorge mit der Kfz-Haftpflicht gleich – um Kaskoschäden zu decken, bedarf es allerdings einer privaten Vorsorgelösung.
Reformen notwendig
Im Anschluss führte Mag. Jürgen. E. Holzinger, Obmann des Vereins ChronischKrank, aus, in welchen Bereichen die gesetzliche Versorgung unzureichend oder gar nicht vorhanden ist und welche Probleme sich dadurch für Betroffene ergeben. Der Einzelne ist mitunter mit existenzbedrohenden Lücken konfrontiert, weshalb gesetzliche Teilreformen dringend notwendig wären.
„Personal Claiming“ verkürzt Bearbeitungszeit
Mit der Abgrenzung zwischen staatlicher und praktischer Vorsorge befasste sich Philipp Andree, NÜRNBERGER Leistungsabteilung. Am Beispiel von Echtfällen wurde außerdem die Wichtigkeit eines Personal Claimings verdeutlicht. Dabei geht es um die umfassenden Informationserhebung und Beratung des Kunden im persönlichen Gespräch. So kann der außermedizinische Sachverhalt punktgenauer und in der Regel ohne wiederholte Nachfragen erhoben werden, womit sich die Bearbeitungszeit verkürzt. Anhand von konkreten BU-Fällen zeigte sich auch, dass oftmals eine Kombination mit einem Pflegezusatz bei nur geringem Mehraufwand eine erhebliche Leistungssteigerung bringt.
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