Creditreform Rating hat die Bonität der Republik Österreich mit einem „AA+“ bestätigt. Der stabile Ausblick spiegle die Ansicht wider, dass Abwärtsrisiken hinsichtlich der makroökonomischen Entwicklung und der angenommenen nur langsamen Haushaltskonsolidierung durch die außenwirtschaftliche Stärke, den robusten institutionellen Rahmen und insgesamt ausreichende fiskalische Polster ausgeglichen werden.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 25.03.2024
Die Agentur gehe von einer moderaten Erholung des realen BIP in diesem Jahr nach dem Abschwung im Jahr 2023 aus. Diese Erholung dürfte sich im Jahr 2025 verstärken, teilweise unterstützt durch die erwartete Lockerung der Geldpolitik. Der Tourismus dürfte neben dem relativ robusten Arbeitsmarkt eine wichtige Säule bleiben. Während noch Risiken in Zusammenhang mit russischen Energieimporten bestehen, hat es deutliche Fortschritte bei der Reduzierung der Abhängigkeiten gegeben.
Die jüngste ökosoziale Steuerreform, Initiativen zur Schaffung von Wohnraum sowie die Bemühungen, den digitalen und grünen Wandel voranzutreiben, werden als positive Schritte zur Stärkung der mittelfristigen Wachstumsaussichten Österreichs gewertet. Grundsätzlich stellen das relative hohe Wohlstandsniveau, die diversifizierte Wirtschaftsstruktur und die wettbewerbsfähigen Exporte des Landes eine gewichtige wirtschaftliche Grundlage dar.
Starker institutioneller Rahmen
Die hohe Kreditwürdigkeit Österreichs werde nach Einschätzung von Creditreform Rating durch ein starkes institutionelles Grundgerüst untermauert, das maßgeblich durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union sowie der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion unterstützt wird. Eine höhere Fragmentierung der politischen Landschaft bringe laut der Ratingagentur Unsicherheiten bezüglich der Bildung einer stabilen Regierung mit Blick auf die nahende Parlamentswahl und mit sich. Grundsätzlich trage laut den Analysten die auch in der Vergangenheit beobachtete Bereitschaft zur Umsetzung wichtiger Strukturreformen positiv zur Gesamteinschätzung bei. Ein Augenmerk gelte derzeit auch Maßnahmen zur Stärkung von Korruptionsbekämpfung.
Fiskalische Tragfähigkeit bleibt gegeben
Aktuelle Haushaltspläne deuten nicht auf eine zügige Haushaltskonsolidierung hin, und die gesamtstaatliche Schuldenquote werde mittelfristig voraussichtlich nicht wesentlich sinken, so Creditreform Rating. Gleichwohl liege die Staatsschuldenquote Österreichs deutlich unter der des Euroraums insgesamt, und die fiskalischen Risiken werden als beherrschbar angesehen.
Eventualverbindlichkeiten und Ausgabendruck durch den demografischen Wandel bleiben gemäß der Ratingagentur als Risiken weiterhin zu beobachten, während das solide Schuldenmanagement und das Schuldenprofil insgesamt risikomindernde Faktoren mit Blick auf die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen darstelle.
Bestehende außenwirtschaftliche Puffer
Außenwirtschaftliche Risiken sehe Creditreform Rating durch Österreichs internationale Nettogläubigerposition und vorherrschende Leistungsbilanzüberschüsse begrenzt. Letztere spiegele auch die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft wider.
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