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Den inneren Schweinehund zähmen – Vom ärgsten Feind zum besten Freund

Den inneren Schweinehund zähmen – Vom ärgsten Feind zum besten Freund

17. August 2018

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5 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Jeder Mensch kennt das Gefühl, sich für bestimmte notwendige Aufgaben – ob beruflich oder privat – einfach nicht aufraffen zu können. Der berühmte innere Schweinehund steht einem selbst im Weg. Dr. Marco Freiherr von Münchhausen erklärt, mit welchen Schritten man ihn überwinden kann und in den „Flow“ gerät.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 17.08.2018

Von Dr. Marco Freiherr von Münchhausen, Keynote Speaker, Autor und Coach

Sie kennen das, den Kampf mit diesem unsäglichen inneren Widerstand, den Sie immer dann überwinden müssen, wenn Sie sich etwas Neues vorgenommen haben oder eine Veränderung in Ihrem Leben erreichen wollen? Der Sie davon abhält, sich gesünder zu ernähren, mehr Sport zu treiben, Ihre beruflichen Aufgaben rechtzeitig anzugehen (sodass Sie diese ohne Stress fertigstellen können), Keller, Speicher und Garage auszumisten, überfällige Briefschulden abzuarbeiten und schließlich endlich mal wieder ins Theater zu gehen? Was ist das nur für eine Kraft, die uns oft davon abhält, unsere Vorhaben umzusetzen? Natürlich: der innere Schweinehund! Er frisst unsere Vorsätze.

Der innere Schweinehund

Aber wer soll das sein, der innere Schweinehund? Eigentlich weiß ja jeder, dass es „den inneren Schweinehund“ in der Realität nicht gibt. Es handelt sich hier vielmehr um eine Metapher, um ein sprachliches Bild für unsere inneren Widerstände, unsere Unlust und unsere Neigung, Aufgaben zu vermeiden und aufzuschieben. Der Schweinehund ist ein Teil unserer Persönlichkeit. Das bedeutet aber auch: Wir können vor ihm nicht weglaufen, und vertreiben lässt er sich auch nicht. Weil wir ihm auch nicht die Herrschaft überlassen können (denn das würde über kurz oder lang zur Anarchie führen), müssen wir also lernen, mit unserem inneren Schweinehund zu leben – ihn zu zähmen. Auf diese Weise kann er vom ärgsten Feind zum besten Freund werden.

Die hohe Kunst schweinehundgerechter Selbstmotivation

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was Zigtausende von Tennisspielern, Surfern, Bergsteigern, Schachspielern, Musikern etc. dazu bringt, so viel Zeit und Geld zu investieren, um ihren Hobbys hochmotiviert nachzugehen? „Na, es wird ihnen halt Spaß machen“, werden Sie sagen. Richtig! Aber was genau bewirkt diesen Spaß? Diese Frage hat die Motivationspsychologen seit langer Zeit beschäftigt, und vor allem Mihály Csíkszentmihályi, Autor des Bu-ches „Flow – Das Geheimnis des Glücks“ scheint dabei ein überzeugendes, wenn auch zunächst überraschendes Modell gefunden zu haben. Csíkszentmihályi nach ist einer der maßgeblichen Faktoren, um Spaß an einer Sache zu haben, die Herausforderung. Entscheidend ist dabei allerdings noch ein zweiter Faktor: Die konkrete Herausforderung muss mit den eigenen Fähigkeiten korrespondieren.

Was ist damit gemeint? Drei Szenarien, hier der Einfachheit halber als „mathematische Gleichungen“ dargestellt, sind denkbar:

  • Herausforderung > Fähigkeiten = Überforderung = Frust und Stress
  • Herausforderung < Fähigkeiten = Unterforderung = Langeweile
  • Herausforderung = Fähigkeiten = Spaß an der Sache = Flow

Die Formel lautet also: Vermeiden Sie bei Ihren Vorhaben Unterforderung, suchen Sie immer wieder neue Herausforderungen, aber überfordern Sie sich dabei nicht!

Strategisches Rüstzeug für Ihren Schweinehund

Mit Strategien stehen Schweinehunde eigentlich auf dem Kriegsfuß – aber ganz ohne geht es nicht. Die folgenden fünf Schritte sind „schweinehundesicher“.

Schritt 1: Treffen Sie eine eindeutige Entscheidung!

Der Erfolg eines Vorhabens steht und fällt mit der eindeutigen Entscheidung. Um diese so zu treffen, dass sie den Attacken Ihres Saboteurs standhält, machen Sie sich das WWW-Prinzip zunutze: wirklich wissen, warum. Wenn der Schweinehund weiß, wofür genau Sie etwas machen, hat er weniger Angriffsfläche.

Schritt 2: Machen Sie eine klare Zielplanung!

Vor allem: Setzen Sie Ziele, bei denen Sie von Anfang an das Gefühl der Machbarkeit haben – legen Sie im Zweifel am Anfang die Latte lieber etwas niedriger.

Schritt 3: Beginnen Sie – sofort – mit der Ausführung!

Der Vorteil: Sie erhalten damit einen kleinen Vorsprung vor Ihrem Schweinehund und entgehen vorübergehend seinen Einwänden und Bedenken.

Schritt 4: Kontrollieren Sie die Zwischenergebnisse!

Die beste Planung hilft nichts ohne Kontrolle. Zum einen gewinnen Sie Orientierung, wo Sie mit Ihrem Vorhaben stehen. Zum anderen erhöht sich Ihre Motivation, wenn Sie sich Ihrer bisherigen Teilerfolge bewusst werden.

Schritt 5: Belohnen Sie sich für Ihren Erfolg!

Betrügen Sie sich nicht um die Belohnung, das würde Ihnen Ihr Schweinehund sehr verübeln.

Quelle: AssCompact Deutschland; gekürzte Version

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