Weltweit stellen Man-made-Katastrophen mittlerweile ein größeres wirtschaftliches Risiko für Metropolen dar als Naturgefahren. Das zeigt der aktuelle „City Risk Index“, den der Versicherungsmarkt Lloyd’s of London veröffentlicht hat.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 22.06.2018
Für den Index hat Lloyd’s gemeinsam mit der Universität Cambridge die Risikolage in 279 internationalen Metropolen mit mehr als drei Millionen Einwohnern in der näheren Umgebung untersucht. Demnach sind vom Menschen verursachte Risiken wie Cybercrime, zwischenstaatliche Konflikte oder ein Marktcrash für 59% aller möglichen Verluste verantwortlich. Sie stellen damit eine größere wirtschaftliche Bedrohung als Hurrikane, Überflutungen, Erdbeben und Vulkane dar. Als größtes Risiko gilt ein Börsencrash mit einem BIP-Ausfall von 103 Mrd. US-Dollar, gefolgt von einem internationalen Konflikt (80 Mrd.), einem Tropensturm (63 Mrd.). und einer Pandemie (47 Mrd.).
Der Klimawandel wird nach wie vor als ein Hauptrisikotreiber gesehen; die potenziellen Verluste werden sich mit zunehmenden Wetterereignissen drastisch erhöhen. Der Großteil der Risiken ist auf einige wenige Städte konzentriert. So vereinen die zehn risikoreichsten Städte 126 Mrd. US-Dollar und damit fast ein Viertel des Gesamtverlustes.
Tokio an der Spitze
Mit einem potenziellen BIP-Ausfall von 24,3 Mrd. US-Dollar liegt Tokio an erster Stelle vor New York mit 14,8 Mrd. US-Dollar. Auf Rang 3 folgt die philippinische Hauptstadt Manila (13,3 Mrd.). Taipeh, Istanbul, Osaka, Los Angeles, Shanghai, London und Bagdad komplettieren die Top 10.
Europäischer Spitzenreiter ist London mit einem möglichen Schaden von bis zu 8,4 Mrd. US-Dollar. Vergleichsweise niedrig ist das Risiko in Wien, wo ein möglicher Verlust von 1,02 Mrd. US-Dollar berechnet wurde.
Hier geht es zum interaktiven City Risk Index. https://cityriskindex.lloyds.com/explore/
Foto: kallerna/wikimedia commons
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren