Der Wettbewerb um Makler wird heute weniger mit Provisionen und Produkten als mit EDV-Lösungen gemacht, meint Mag. Thomas Neusiedler, designierter Vorstandsvorsitzender Helvetia Versicherungen AG. Über das Schnittstellenproblem und seinen persönlichen Führungsstil spricht er im Interview mit AssCompact.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 17.12.2019
„Ein Wachstumspfeiler ist, dass wir im Vertrieb ganz gezielt Agenturen und Maklerpartnerschaften stärker ausbauen wollen“, sagt Thomas Neusiedler, der mit Jahreswechsel die Nachfolge von Otmar Bodner antritt. Im Gewerbebereich wolle man sich mit „Speziallösungen in klar definierten Bereichen“ positionieren. „Wenn ein Makler etwa ein Offert für eine Apotheke braucht, dann soll er an der Helvetia nicht vorbeikommen.“
„Man wird sehen, wie das Spiel ausgeht“
Was das Thema Digitalisierung betrifft, mache sich Helvetia „wie alle anderen auch auf die Reise der Prozessautomatisierung“. Gerade in der Maklerschaft rücke das Schnittstellenthema immer mehr in den Vordergrund. „Alleine wenn man sieht, wie einzelne Makler auch am AssCompact Trendtag aufgetreten sind. Früher wurde der Wettbewerb um Maklerpartnerschaften und unter Maklerverbänden mit Provisionierung und Produkten gemacht. Und heute präsentieren alle plötzlich EDV-Lösungen.“ Die Antragsstrecke werde immer wichtiger. „Dem müssen wir uns auch als Versicherer stellen.“ Sowohl mit OMDS als auch mit BiPRO sei man im Gespräch. „Man wird sehen, wie das Spiel ausgeht. Mittlerweile bin ich fast der Meinung, es wird – zumindest für eine gewisse Zeit – eine Koexistenz von beiden geben.“
„Natürlich bekommen wir ambitionierte Zielvorgaben“
Zu seinem Führungsstil sagt Neusiedler: „Ich versuche bewusst situativ zu führen, mich also dort einzubringen, wo der Hebel, den ich erzeugen kann, optimal wirkt und mich gleichzeitig da zurückzunehmen, wo ein Team ohnedies schon in der Spur ist.“ Man sei ein Dienstleistungsunternehmen – „da steckt das Wort ‚dienen‘ eben einmal drinnen“.
Wie eigenständig kann der Österreich-Chef innerhalb eines Konzerns agieren? „Natürlich bekommen wir als Ländereinheit ambitionierte Zielvorgaben, aber wie wir von A nach B kommen, das entscheiden wir noch immer lokal und das finde ich auch gut so“, sagt Neusiedler.
Das Vorstandsinterview lesen Sie in der AssCompact Jänner-Ausgabe.
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