Die krisenbedingten Änderungen der Reiseströme spiegeln sich in der Notfall-Statistik der Europäischen Reiseversicherung wider. So führte die Türkei im Vorjahr mit 105 medizinischen Notfällen die Liste mit großem Abstand an – und sank durch den drastischen Tourismus-Rückgang heuer um rund 75%. Zuwächse gab es dafür in Griechenland, den Balearen, Italien, Österreich und Bulgarien.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 23.09.2016
301 weltweite medizinische Notfälle verzeichnete die Europäische Reiseversicherung zwischen Juni und August 2016. Verletzung und Unfall sind darunter mit 61 Fällen (30%) am häufigsten vertreten, gefolgt von Magen- und Darm-Erkrankungen (11%). Seltener sind Diagnosen zur Inneren Medizin (6%), Notfälle des Kopfes (5%), des HNO-Bereichs, des Herzens und der Atemwege (je 4%). In 33 Fällen war ein begleitender Rücktransport per Flugzeug erforderlich, in 18 Fällen kam ein Ambulanzjet zum Einsatz.
Um 10% weniger Schadensfälle als 2015
Abgesehen von den Notfällen verzeichnete die Europäische in den Sommermonaten knapp 10.000 Schadensfälle und damit einen Rückgang von 10% im Vergleich zum Vorjahr. Reisestorno und Reiseabbruch kommen am häufigsten vor, am teuersten sind aber jene Schadensfälle mit Krankheit und Unfall – vor allem in Übersee. Die Betroffenen waren durchschnittlich 38 Jahre (Frauen) bzw. 41 Jahre (Männer) alt.
Fernreisen: Kosten können existenzbedrohend sein
Die Europäische warnt daher: Bei Fernreisen, deren Hochsaison im Herbst und Winter unmittelbar bevorsteht, können die Kosten existenzgefährdende Höhen erreichen. Zwar liegt die medizinische Versorgung in manchen Fernreisedestinationen auf westlichen Standards – speziell in Privatkliniken -, häufig muss jedoch mit Unterversorgung gerechnet werden. „Dies bedingt im Notfall bei fehlender Flugtransportfähigkeit die Evakuierung eines Patienten in ein benachbartes Land mit entsprechender Behandlungsqualität oder – Flugfähigkeit vorausgesetzt – einen direkten Transport zurück nach Österreich. Besonders die Organisation rascher ärztlicher Hilfe ist in exotischen Destinationen häufig die größte Herausforderung“, so Mag. Wolfgang Lackner, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Reiseversicherung.
Grafik: Europäische Reiseversicherung AG
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren