Im Jahr 2018 wiesen 80% aller Anlagen einen negativen Jahresertrag auf. Anleger sollte dieses „Zwischentief“ aber nicht verunsichern, betont die Züricher Kantonalbank Österreich AG.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 22.01.2019
Ein derart hoher Wert an negativen Erträgen war zuletzt am Höhepunkt der Finanzkrise 2008 zu beobachten. Von einem abnormal schlechten Jahr 2018 kann aber laut Christian Nemeth, Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich AG, nicht die Rede sein. „2017 waren so gut wie alle Anlagen in der Gewinnzone – das war jedoch eine Ausnahme, an die sich die Anleger aber gewöhnt haben. 2018 hingegen war ein schlechtes, aber insgesamt normales Börsenjahr, wenn auch mit Brüchen.“
„Keine Rezession in Sicht“
Der derzeit herrschende Pessimismus in Bezug auf Wirtschaft und Finanzmärkte sei übertrieben. Das Wirtschaftswachstum verlangsame sich zwar, es sei aber „keine Rezession in Sicht“. Ein Indiz für eine weitere Verlängerung des Bullenmarkts ist, dass die US-Wirtschaft weiter gut läuft. Der Arbeitsmarkt in den Industrieländern verzeichnet ein kräftiges Wachstum, womit sich auch das Lohnniveau verbessert. 2019 bleibt auch die Fiskalpolitik expansiv, die meisten Regierungen hegen keine großen Sparpläne.
Vor diesem Hintergrund sind auch die massiven Steuersenkungen in den USA durch Präsident Trump zu sehen. Apropos: Das Jahr 2020, in dem die nächsten Präsidentenwahlen anstehen, wirft bereits die ersten Schatten voraus. Dann sei das Risiko einer Rezession in den USA laut Nemeth nicht auszuschließen.
Vorsichtig optimistisch für Aktien
Im Aktienbereich ist die Privatbank mit einer leichten Übergewichtung ins neue Jahr gestartet. Favorisiert wird derzeit ein Mix aus eher defensiven Aktienmärkten, wie die USA, und sehr günstig bewerteten Regionen, wie die Emerging Markets. Europa wird angesichts der spürbaren konjunkturellen Verlangsamung und politischen Risiken untergewichtet. Bei Anleihen ist man weiterhin vorsichtig. Auch wenn 2019 nicht mit einem dramatischen Renditeanstieg zu rechnen ist, wird man vor allem mit sicheren Anlagen weiterhin kaum etwas verdienen können. Die Anleger werden also auch in einem Umfeld mit höherer Volatilität nicht an einer gewissen Aktienkomponente vorbeikommen. Nemeth empfiehlt daher Anlegern, nach dem schwierigen Jahr 2018 in der Spur zu bleiben und nicht unbedacht die Strategie zu wechseln.
Bild: © Julien Eichinger - Fotolia
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