„Die österreichische Finanzwirtschaft hat die großen Herausforderungen durch die massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie im Berichtsjahr gut gemeistert und ist stabil aufgestellt. Auch die Finanzmärkte konnten nach den pandemiebedingten massiven Turbulenzen stabilisiert werden und haben die signifikanten Verluste wieder aufgeholt“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, bei der Präsentation des FMA-Jahresberichtes 2020.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11.05.2021
So haben etwa die Banken das harte Kernkapital – trotz der COVID-19-bedingten Schwierigkeiten – sogar von 15,6% auf 16,1% verbessert. Die Kapitalausstattung der Banken ist damit mehr als das Doppelte so hoch wie in der Globalen Finanzkrise. Auch das Volumen der notleidenden Kredite blieb mit 1,5% bis 2,4% aller Ausleihungen auf historischen Tiefstwerten. Und die Versicherungsunternehmen haben im Schnitt eine Solvenzquote (SCR) von mehr als 220%, verfügen also über mehr als das Doppelte an finanziellen Mitteln als selbst bei dramatisch verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen erforderlich ist. Und die Investmentfonds, Pensionskassen und Betrieblichen Vorsorgekassen haben die signifikanten Rückgänge durch die Börsenturbulenzen wieder aufgeholt und schlossen 2020 mit neuen Höchstwerten bei den von ihnen verwalteten Vermögen. Auch die Wiener Börse erholte sich wieder von den überschießenden Kurseinbrüchen und erreichte im ersten Quartal 2021 erneut das Vorkrisenniveau.
Aufsichtstätigkeiten 2020
2020 hat Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) mit 385 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 940 konzessionierte oder registrierte Unternehmen beaufsichtigt, die zusammen Vermögenswerte von rund 1.300 Mrd. Euro verwalten.
Das Gesamtbudget der FMA betrug 2020 rund 72,7 Mio. Euro, wovon 10,7 Mio Euro. als Durchlaufposten für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben waren. 4,2 Mio. Euro der Kosten deckt der Bund pauschal, 5,7 Mio. Euro wurden durch Gebühren und sonstige Erträge gedeckt, der Rest ist verursachergerecht auf die Beaufsichtigten umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 57,7%, die Wertpapieraufsicht 22,7%, Versicherungsunternehmen 17,6% und Pensionskassen 2,0%.
Im Berichtsjahr beschäftigte die FMA 385 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente), um vier mehr als im Jahr davor. 80% der FMA-Mitarbeiter haben ein Studium abgeschlossen, 40% verfügen dazu über eine Zusatzausbildung wie etwa die Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- oder Steuerberater-Prüfung, ein Zweit- oder post-graduales Studium. Zusammen sprechen sie mehr als 40 Fremdsprachen.
„Wir sind ein sehr attraktiver Arbeitgeber,“ der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, bei der Präsentation des FMA-Jahresberichtes 2020, „das zeigen alle Rankings zur Arbeitnehmerzufriedenheit. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat bei uns einen hohen Stellenwert, dementsprechend legen wir auch besonderen Wert auf innovative Arbeitsmodelle. Die FMA hat da als volldigitalisierte Behörde auch beim COVID-19-bedingten Homeoffice und Teleworking profitiert.“
Bild: ©everythingpossible – stock.adobe.com
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