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FMA-Jahresbericht 2022: Österreichs Finanzwirtschaft steht vor großen Herausforderungen

(Bild: © Alexander Limbach – stock.adobe.com)

FMA-Jahresbericht 2022: Österreichs Finanzwirtschaft steht vor großen Herausforderungen

10. Mai 2023

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4 Min. Lesezeit

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Finanzen

Österreichs Finanzwirtschaft steht weiter vor großen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Trotz der multiplen Krisen, die sie in den vergangenen Jahren zu meistern hatte, ist sie aber stabil und krisenfest aufgestellt, so die Ergebnisse des FMA-Jahresberichtes 2022.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 10.05.2023

Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller:

"Wir haben die richtigen Lehren aus der globalen Finanzkrise gezogen, unsere konsequente und stabilitätsorientierte Aufsichtspolitik hat sich in diesen schwierigen Jahren bewährt. Wir sehen in der Parallelität von gravierenden geopolitischen sowie weltwirtschaftlichen Unsicherheiten und hoher Inflation, abrupter Zinswende sowie signifikant abflauender Konjunktur eine gefährliche Mischung, die höchster Aufmerksamkeit bedarf. Die stabilitätsorientierte Regulierungs- und Aufsichtspolitik muss konsequent fortgesetzt werden."

2022: Österreichs Finanzwirtschaft stabil und krisenfest

Österreichs Banken weisen im Berichtsjahr mit einer Kernkapitalquote von 16,3% (CET-1) einen historischen Höchststand aus, mehr als doppelt so hoch wie vor der globalen Finanzkrise. Zudem ist der Anteil notleidender Kredite (NPL) mit Werten zwischen 1,3% und 1,8% aller Ausleihungen ebenso historisch niedrig. Auch die Versicherungsunternehmen sind gut durch die schwierigen vergangenen Jahre gekommen, verfügen mit einer Solvenzquote (SCR) von im Schnitt rund 245 % über mehr als das Doppelte an finanziellen Mitteln, als selbst bei dramatisch verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen erforderlich ist. Weiters ist die von der FMA 2013 angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase verordnete Zinszusatzrückstellung in der Lebensversicherung inzwischen mit rund 1,5 Mrd. Euro gut dotiert, womit auch in der Hochzinsphase garantierte Verzinsungen abgesichert sind. Die geopolitischen und weltwirtschaftlichen Turbulenzen an den Börsen halten aber die Asset Manager nach wie vor in Atem, fast alle Aktienindizes schlossen 2022 im Minus. Die extreme Volatilität hält weiter an. Zudem trat im Berichtsjahr die besonders außergewöhnliche Konstellation ein, dass Aktien- und Anleihekurse gleichzeitig fielen. Investmentfonds (Kurswertverlust -14,2%), Pensionskassen (Performance: -9,7%) und Betriebliche Vorsorgekassen (Performance: -7,7%) hatten daher mit signifikant negativen Ergebnissen zu kämpfen.

Change-Programm „Fit for Future“

Die FMA hat 2022 unter anderem eine Personal- und Budgeterhöhung eingeleitet, und unter dem Titel „Fit for Future“ ein Change-Programm FMA 2025 auf den Weg gebracht. Dieses Reformprojekt hat das Ziel, Voraussetzungen zu schaffen, die es der Behörde ermöglichen, rasch auf ein sich veränderndes Umfeld zu reagieren und die Zukunft des Finanzmarktes aktiv mitzugestalten.

Effektive und effiziente Aufsicht

2022 hat die FMA mit 408 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 905 konzessionierte oder registrierte Unternehmen beaufsichtigt, die zusammen Vermögenswerte von rund 1.345 Mrd. Euro verwalten. Das Gesamtbudget der FMA betrug 2022 rund 78,4 Mio. Euro, wovon 10,5 Mio. Euro als Durchlaufposten für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben waren. 5,1 Mio. Euro der Kosten deckt der Bund pauschal, 7,5 Mio. Euro wurden durch Gebühren und sonstige Erträge gedeckt, der Rest ist verursachergerecht auf die Beaufsichtigten umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 57,1%, die Wertpapieraufsicht 23,1%, Versicherungsunternehmen 18,3% und Pensionskassen 1,5%.

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