976 beaufsichtigte Unternehmen, 250 Vor-Ort-Prüfungen und 136 Sanktionen zählte die Finanzmarktaufsicht (FMA) im Jahr 2018. Die steigenden Aufgaben könne man effizient und mit konstanter Mitarbeiterzahl bewältigen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 09.05.2019
Die österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat ihren Jahresbericht 2018 veröffentlicht. Demnach hat die FMA im Jahr 2018 mit 380 Mitarbeitern insgesamt 976 Unternehmen beaufsichtigt, die zusammen Vermögenswerte von 1.133,6 Mrd. Euro verwalten. Außerdem wurden 64 Mio. Transaktionen in Wertpapieren börsennotierter Unternehmen sowie rund zwei Milliarden Derivativgeschäfte auf die Einhaltung der gesetzlich gebotenen Ordnungsgemäßheit und Fairness überwacht. In 1.654 Fällen wurde ein Anfangsverdacht analysiert. Bei 250 Unternehmen hat die FMA risikobasiert Vor-Ort-Maßnahmen vorgenommen und schwerpunktmäßig die Einhaltung der gesetzlichen Normen geprüft. Es wurden 136 Sanktionen verhängt und 120 Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft übermittelt.
2002 noch 17 Gesetze, heute 37
„Die Regulierungs- und Aufsichtsmaßnahmen greifen, der österreichische Finanzmarkt ist heute stabil und widerstandsfähig aufgestellt“, so die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller. Als „integrierte Aufsicht“ über den gesamten Finanzmarkt wolle man „alle Synergien bei Know-how und Kosten“ heben und „Effizienz sowie Effektivität“ der Aufsicht laufend zu verbessern. Trotz zusätzlicher Aufgaben sei der Mitarbeiterstand nun bereits das vierte Jahr in Folge gleich. Wurden der FMA bei ihrer Gründung im Jahr 2002 noch 17 Gesetze zur Aufsicht übertragen, seien es heute bereits 37. Zudem sei der Umfang der Gesetze massiv erweitert und die Dichte der Regulierung signifikant vertieft worden.
Großteil der Kosten entfällt auf Banken
Das Gesamtbudget der FMA betrug 2018 rund 69,3 Mio. Euro, wovon 10,8 Mio. Euro als Durchlaufposten für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben waren. Vier Millionen Euro der Kosten deckt der Bund pauschal, 5,2 Mio. Euro wurden durch Gebühren und sonstige Erträge gedeckt, der Rest ist verursachergerecht auf die Beaufsichtigten umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 56,2% (33,8 Mio. Euro), die Wertpapieraufsicht 24,3% (14,6 Mio. Euro), Versicherungsunternehmen 17,5% (10,5 Mio. Euro) und Pensionskassen 2,0% (1,2 Mio. Euro).
„FMA ist ein attraktiver Arbeitgeber“
„Als Experten-Organisation sind wir stolz, wie qualifiziert und engagiert alle unsere Kolleginnen und Kollegen sind“, sagen Ettl und Kumpfmüller. 80% der Beschäftigten haben ein Studium abgeschlossen, 40% verfügen dazu über eine Zusatzausbildung wie etwa die Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- oder Steuerberater-Prüfung, ein Zweit- oder postgraduates Studium. Alle FMA-Mitarbeiter zusammen sprechen mehr als 40 Fremdsprachen. „Die FMA ist ein attraktiver Arbeitgeber, das zeigen alle Rankings zur Arbeitnehmerzufriedenheit.“ Man lege großen Wert auf die Weiterbildung und investiere im Schnitt 2.500 Euro pro Jahr in jeden Mitarbeiter.
Bild: © Elnur Amikishiyev
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