Die zunehmenden Risiken finanzieller Instabilität sind nach Meinung der Experten von Generali Investments derzeit von zentraler Bedeutung, wenn es um die Frage geht, was die Straffungszyklen der Zentralbanken bei einer immer noch sehr hohen Inflation stoppen könnte.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11.10.2022
Auf den Kreditmärkten liegen die Schwachstellen nach Meinung von Generali Investments eher auf der privaten Seite als bei öffentlichen Anleiheemittenten. Der Krieg in der Ukraine war ein Wendepunkt für die makroökonomischen Erwartungen, aber die Rating-Agenturen haben erst vor kurzem damit begonnen, bei ihren globalen Rating-Bewertungen und Ausfallerwartungen eine vorsichtige Haltung einzunehmen. Die beiden wesentlichen Treiber für den nächsten Ausfallzyklus in Europa sind:
- die Tiefe der Rezession und
- der Umfang bzw. die Wirksamkeit der staatlichen Unterstützung für den Privatsektor.
Da letztere über Fremdfinanzierung erfolgen wird, könnte sich dies auch negativ auf die staatlichen Finanzierungssätze auswirken und letztlich auch Ausfälle begünstigen, da das absolute Zinsniveau ein wesentlicher Faktor für Unternehmensinsolvenzen ist. Generali Investments geht davon aus, dass die Zahlungsausfälle in Europa bis Ende 2023 vier Prozent erreichen werden, wobei die kleinsten Unternehmen am stärksten gefährdet sind. Ein weiterer wichtiger Punkt wird die potenzielle Wiedereröffnung des High Yield-Primärmarktes sein, da dieser seit Beginn des Krieges in der Ukraine für Emittenten nahezu geschlossen ist, was sich immer mehr zu einem Problem für die Liquidität von High Yield-Emittenten entwickeln könnte.
Bild: © Boris Zerwann – stock.adobe.com
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