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Global Crisis and Resilience Survey 2023 von PwC: Unternehmen überschätzen ihre Krisenresilienz

Global Crisis and Resilience Survey 2023 von PwC: Unternehmen überschätzen ihre Krisenresilienz

28. April 2023

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5 Min. Lesezeit

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Studien

Die Global Crisis and Resilience Survey 2023 von PwC zeigt, dass Unternehmen und Führungskräfte ihre Widerstandsfähigkeit überschätzen, obwohl sie sich in einem Zeitalter der Krisen befinden. Die Einblicke von 1.812 Befragten weltweit geben Aufschluss darüber, wie sich Führungskräfte auf diese neue Welt der Krisen, aber auch Chancen, vorbereiten und auf sie reagieren. Auf die Frage, welchen Platz Resilienz auf der Liste der Unternehmensprioritäten einnimmt, gaben neun von zehn (89%) der Befragten an, dass Resilienz eine der wichtigsten strategischen Prioritäten ihres Unternehmens ist.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 28.04.2023

Zwischen September und November 2022 wurden Unternehmen aus 42 Ländern und verschiedenen Branchen zu ihren Erfahrungen mit Krisen befragt. Die Global Crisis and Resilience Survey 2023 von PwC ist die dritte Studie zu Unternehmenskrisen und Resilienz. Das sind die Ergebnisse:

Nach einem turbulenten Beginn des Jahrzehnts ist es nicht überraschend, dass 91% der Unternehmen berichten, dass sie mindestens eine Krise abseits der Pandemie erlebt haben. Im Durchschnitt haben die Unternehmen in den letzten zwei Jahren dreieinhalb Krisen bzw. Disruptionen erlebt. Drei Viertel (76%) gaben an, dass die schwerwiegendste Störung mittlere bis starke Auswirkungen auf den Betrieb hatte, d. h. kritische Geschäftsprozesse und Dienstleistungen beeinträchtigte und zu finanziellen und Reputationsproblemen führte.

Zu den fünf häufigsten Krisensituationen gehören: Die globale Covid-19-Pandemie, Mitarbeiterbindung und -rekrutierung, Lieferkettenprobleme, technologische Disruptionen oder Ausfälle sowie Cyberangriffe. Abgesehen von der Pandemie hatten Unterbrechungen der Lieferkette die größten finanziellen oder sonstigen Auswirkungen auf Unternehmen – und diese haben sich seit 2019 verdoppelt. Mehr als die Hälfte (60%) der Unternehmen, deren schwerwiegendste Krise mit der Lieferkette zusammenhing, waren am meisten darüber besorgt, eine ähnliche Störung erneut zu erleben.

Strategische Resilienz als Erfolgsfaktor in einer Zeit der Unsicherheit

Christian Kurz, Forensic Technology Solutions Lead bei PwC Österreich, erklärt:

"In einem sich schnell verändernden Umfeld von heute sind Unternehmen mit einem noch nie dagewesenen Ausmaß an Krisen und Unsicherheit konfrontiert. Vor diesem Hintergrund ist Resilienz zu einer der wichtigsten strategischen Prioritäten in der Unternehmenswelt geworden."

Während 70% der Unternehmensleiter:innen Vertrauen in ihre Fähigkeit haben, sich von verschiedenen Krisen zu erholen, zeigen die Umfragedaten jedoch, dass es vielen an den grundlegenden Elementen wie klaren Verantwortlichkeiten, aber auch Fachwissen, fehlt. Diese Vertrauenslücke birgt das Risiko, dass Unternehmen angreifbar werden.

Die sogenannte „Resilienz-Revolution“, die derzeit stattfindet, beinhaltet laut der Studie folgende Kernpunkte für Unternehmen:

  • Integration: Weg vom Silo-Denken hin zu einem Ansatz, der mehrere Resilienz-Kapazitäten zentral steuert, aufeinander abstimmt und in den gesamten Betrieb und die Unternehmenskultur einbettet.
  • Befähigtes Leadership: Um in der “Permakrise” erfolgreich zu sein, braucht es (1) die Unterstützung durch die Unternehmensleitung, (2) eine:n Programmleiter:in mit klarer Verantwortung und (3) ein qualifiziertes Team.
  • Operative Resilienz: Ein Ansatz, der die entscheidendsten Faktoren für das Unternehmen identifiziert und Investitionen und Zeit entsprechend priorisiert.

Emotionale Resilienz und Leadership Fähigkeiten sind langfristig entscheidend

Ein Wert, der bereits in der letzten Studie 2021 stark herausgestochen ist, war die (mentale) Gesundheit: 80% der Unternehmen nannten ihre Investitionen in das Wohlbefinden der Mitarbeitenden als die wichtigste Maßnahme, die sie in diesem Jahr ergriffen haben. In Anbetracht der Pandemie, der wirtschaftlichen Turbulenzen, tiefgreifenden kulturellen Veränderungen und anderen Herausforderungen, stand die psychische Gesundheit ganz oben auf der Prioritätenliste der Unternehmenswelt.

Diese Konzentration auf das Wohlbefinden hat nicht nachgelassen. In der Tat haben immer mehr Organisationen in den letzten Jahren „Well-being“-Programme integriert und die Notwendigkeit erkannt, die Mitarbeitenden zu unterstützen und Gleichgewicht und Wohlbefinden zu fördern. So planen 31 Prozent der Unternehmen Investitionen in die persönliche und emotionale Resilienz ihrer Belegschaft - um dadurch ihre Unternehmensresilienz grundlegend zu stärken.

Christian Kurz:

"Die Fähigkeit, sich anzupassen und auf Störungen zu reagieren, ist von entscheidender Bedeutung, um das bei den Stakeholdern aufgebaute Vertrauen zu erhalten und den Unternehmenswert und die Reputation zu schützen – und das in einer Zeit, in der die Erwartungen an Unternehmen noch nie so hoch waren. Um eine vertrauenswürdige und agile Organisation aufzubauen, ist es wichtig, dass Führungskräfte in den Resilienzaufbau, auch ihrer Mitarbeitenden, investieren und sich auf einen integrierten Ansatz konzentrieren, der durch Technologie unterstützt wird, um einen Rundumblick auf ihre Risikolandschaft zu erhalten."

Foto oben: Christian Kurz, Forensic Technology Solutions Lead bei PwC Österreich

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