Ertrinken ist die zweithäufigste tödliche Unfallursache bei Kindern in Österreich. Mit der Aktion „Sicherer Badespaß“ wollen die Länderversicherer, darunter auch die Grazer Wechselseitige (GRAWE), auf die Gefahren rund ums Wasser aufmerksam machen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 04.07.2019
90% aller Ertrinkungsunfälle passieren im unmittelbaren Umfeld von Erwachsenen. Schon ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit kann lebensgefährlich sein. Ertrinken passiert rasch und lautlos, Ertrinkende können meist nicht mehr um Hilfe rufen. Kleinkinder sind aufgrund des sogenannten „Todstellreflexes“ besonders gefährdet: gerät ihr Gesicht unter Wasser, verharren sie reglos und können den Kopf nicht mehr heben. Nach drei Minuten unter Wasser können bereits schwere Gehirnschäden auftreten, Behinderungen sind oftmals die Folge.
Private Pools besonders gefährlich
Laut einem Report des Vereins „Große schützen Kleine“ endet jeder fünfte Ertrinkungsunfall tödlich, viele Kinder erleiden als Folge eine schwere geistige Behinderung. Fast die Hälfte dieser Unfälle passiert in öffentlichen Schwimmbädern oder Seen, rund ein Viertel im eigenen Pool. Bei den tödlichen Unfällen stehen private Pools und Flüsse mit je 30% an erster Stelle. In öffentlichen Schwimmbädern ist die Überlebensrate relativ hoch, da das gefährdete Kind oft rasch bemerkt und eine effiziente Rettungskette eingeleitet wird. Bei privaten Pools hingegen wird das Kind oft zu spät bemerkt und sind die Erste-Hilfe-Kenntnisse der Aufsichtsperson meist mangelhaft.
Info-Folder „Sicherer Badespaß“
Mit dem gemeinsamen Tag der Sicherheit wollen die österreichischen Länderversicherer einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten. Die GRAWE hat in allen 36 Kundencentern den Informationsfolder „Sicherer Badespaß“ aufgelegt. „Leider ist es keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Kinder frühzeitig schwimmen lernen. Dabei sollten sie so früh wie möglich, am besten ab vier Jahren, einen Schwimmkurs besuchen“, sagt GRAWE-Generaldirektor Mag. Klaus Scheitegel. Unaufmerksamkeit habe im Alltag oft grausame Konsequenzen. „Gerade deshalb möchten wir das Sicherheitsbewusstsein bei den Eltern stärken.“
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren