Wetterextreme wie Hagel, Frost, Sturm, Dürre und Überschwemmung treffen Österreich auch im heurigen Jahr wieder schwer. Laut der Österreichischen Hagelversicherung beträgt der Gesamtschaden in der Landwirtschaft in Österreich 250 Mio. Euro, 150 Mio. Euro aufgrund der Dürre, 100 Mio. Euro durch Frost, Hagel, Sturm und Überschwemmung.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 03.09.2024
Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung:
"Während sich die Tourismusbranche über die heißen Tage freut, steht die Landwirtschaft vor allem im Norden und Osten Österreichs sowie regional auch im Süden durch die historische Anzahl an Hitzetagen vielfach vor vertrockneten Feldern, vor allem bei Mais, Sonnenblumen, Soja, Zuckerrüben und dem Grünland. Aktuell beträgt der Gesamtschaden in der Landwirtschaft in Österreich 250 Millionen Euro, 150 Millionen Euro aufgrund der Dürre, 100 Millionen durch Frost, Hagel, Sturm und Überschwemmung."
Während die Getreideernte dank ausreichender Niederschläge im Frühjahr noch gerettet werden konnte, sei die Situation bei den Herbstkulturen besorgniserregend.
Dr. Kurt Weinberger:
"Wir müssen uns vor Augen halten: 80 Prozent des Ertrages hängen vom Wetter ab. Durch den menschengemachten Klimawandel verschärft sich somit die Situation für die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel und bedroht zunehmend die Existenz bäuerlicher Betriebe. Während in den 1980er Jahren nur etwa alle zehn Jahre eine Dürre auftrat, erleben wir heute große Dürreereignisse fast jedes zweite Jahr. Allein in den letzten zehn Jahren entstanden durch Dürre Schäden von rund 1,3 Milliarden Euro in der österreichischen Landwirtschaft."
Das endgültige Schadensausmaß werde laut österreichischer Hagelversicherung aber erst Ende September feststehen.
Dr. Kurt Weinberger:
"Der Agrarsektor steht an erster Stelle der Betroffenen bei der Erderwärmung. Österreichs Landwirtinnen und Landwirte haben die zunehmenden Risiken des Klimawandels bereits erkannt. So sind mittlerweile rund 80 Prozent der Agrarflächen gegen Dürre, aber auch gegen Hagel, Überschwemmung, Frost etc. versichert, womit bei den versicherten Betrieben zumindest ein Teil der Schäden gedeckt ist. Eine Vollkaskoversicherung gibt es trotzdem nicht. Wir müssen daher die Notwendigkeit von Klima- und Bodenschutz ernst nehmen, um weiterhin einen starken Agrarsektor, verbunden mit einer hohen Lebensmittelversorgung, zu gewährleisten."
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