Versicherungsvermittler haben jeden Tag mit hochsensiblen Daten zu tun. Das Thema Datenschutz nimmt daher einen hohen Stellenwert ein und endet nicht an den Grenzen des Unternehmensnetzwerks. Daten müssen auch außerhalb des Firmennetzwerks – vor Ort beim Kunden, unterwegs oder im Home-Office – geschützt sein. Doch wie lässt sich das im Home-Office sicher und nutzerfreundlich gewährleisten?
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 18.08.2020
Von Marco Föllmer (Foto)
Wenn mobiles Arbeiten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein Gewinn sein soll, muss dies sicher und nutzerfreundlich sowie mit überschaubarem Aufwand realisierbar sein. Denn nur so lassen sich Datenschutz, Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit erreichen. Zunächst gilt es zu klären, welche Mitarbeiter zu welchem Zweck im Home-Office arbeiten und welche Aufgaben sie dort erledigen sollen. Das gibt Aufschluss darüber, auf welche Daten und Anwendungen Zugriff bestehen muss und welche Serverkapazitäten erforderlich sind. Anschließend ist zu entscheiden, welche Geräte zum Einsatz kommen sollen: Nur firmeneigene oder auch private? Welches Betriebssystem und welche Hersteller? Sind sie bereits vorhanden oder müssen sie noch angeschafft werden? Dürfen sie sowohl beruflich als auch privat genutzt werden? So kann es beispielsweise sein, dass der Innendienst zwar bereits mit einem Laptop, aber noch nicht mit einem gegebenenfalls notwendigen Firmenhandy ausgestattet ist. Darauf aufbauend ist zu klären, wie die Geräte sicher verwaltet werden können. Hierfür gibt es verschiedene Lösungen. Auch solche, die unabhängig von der Unternehmensgröße umsetzbar sind.
UEM-Systeme
Sogenannte Unified-Endpoint-Management-Systeme (UEM) sind eine Option und helfen bei der Verwaltung von mobilen Endgeräten wie Smartphones, Laptops und Tablets. All diese Geräte können über eine zentrale Plattform verwaltet und mit Sicherheitskonfigurationen versorgt werden – unabhängig vom Betriebssystem. Auch private Geräte werden bei Bedarf über eine UEM-Lösung verwaltet. Mithilfe des UEM-Systems können beispielsweise wichtige Updates von zentraler Stelle verteilt und per Fernzugriff auf alle Unternehmensgeräte aufgespielt werden. Gegebenenfalls bestehende Sicherheitslücken werden damit schnell geschlossen. Mit einer UEM-Lösung erhalten die Geräte zudem Zugriff auf relevante Daten und Anwendungen. Bei Bedarf können sie jedoch auch aus der Ferne wieder vom Gerät entfernt werden. Die Trennung von beruflichen und privaten Daten wird dabei ebenfalls sichergestellt.
Container-Lösungen
Eine andere Option zur Verwaltung stellen Container-Lösungen dar. Diese konzentrieren sich lediglich auf den Schutz der Unternehmensdaten. Container-Lösungen sorgen für eine separate Speicherung von beruflichen und privaten Daten. Alle beruflichen Daten werden in einem Container verschlüsselt gespeichert und von der IT verwaltet. Private Daten werden außerhalb des Zugriffsbereichs der IT gespeichert. Die Privatsphäre des Nutzers bleibt auf diesem Wege geschützt.
VPN für sichere Verbindungen
In einem weiteren Schritt muss dafür gesorgt werden, dass die Kommunikation zwischen Geräten und IT-Systemen in jedem Netzwerk abgesichert ist. Hierfür haben viele Unternehmen bereits eine VPN-Lösung im Einsatz. Ein VPN kann Teil eines UEM-Systems sein, ist aber auch als separate Lösung verfügbar – aus Kostengründen allerdings meist nur für ausgewählte Mitarbeiter. Für eine vollständige Etablierung des Home-Office-Modells muss die VPN-Lösung eventuell an weitere Mitarbeiter ausgerollt werden.
Fazit: Der Schutz sensibler Daten hat oberste Priorität, lässt sich aber mit entsprechenden Technologien, die gleichzeitig die Nutzerfreundlichkeit erhöhen, problemlos gewährleisten.
Von Marco Föllmer, geschäftsführender Gesellschafter der EBF GmbH
Quelle: AssCompact Deutschland bearbeitet von AssCompact Österreich
Titelbild: ©Tierney - stock.adobe.com
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