Österreichs Pensionssystem ist zu großzügig und wird sich langfristig nicht finanzieren lassen. Zu diesem Fazit kommt der IWF in einem aktuellen Bericht.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 15.02.2016
Österreich sei stabil, wohlhabend und hat die Finanzkrise gut gemeistert. Soweit das positive Urteil, das der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem Papier anlässlich der jährlichen Artikel-IV-Konsultation zur Wirtschaftssituation Österreichs fällt.
Gelobt werde zwar, so schreibt Die Presse in ihrer Ausgabe vom 13. Februar, die Einkommenssteuerreform. Doch die im Vergleich zu anderen OECD-Staaten außergewöhnlich hohen Ausgaben für Pensionen, Gesundheitswesen, Schulsystem und öffentliche Verwaltung werden mittelfristig zu einem großen Problem für Österreich. Fazit: Reformen sind dringend notwendig.
Insgesamt machten 2014 die österreichischen Staatsausgaben 52,7% des Bruttoinlandsproduktes aus – sie liegen damit weit über dem OECD-Durchschnitt (45,8%). 42 Prozentpunkte von diesen Staatsausgaben entfallen auf das Sozialwesen.
Das größte Problem sei laut IWF das Pensionssystem. Dieses sei, so zitiert Die Presse den Bericht, „großzügiger als jenes in Ländern, die viel rascher altern (zum Beispiel Italien)“. Das liege am extrem frühen Pensionsantrittsalter generell und insbesondere an jenem Frauen. Die hohe Zahl von Frühpensionen und Invaliditätsrentnern „beeinträchtigt die langfristige Nachhaltigkeit des Pensionssystems negativ“.
Österreichs Pensionssystem ist um 31% großzügiger als jenes im Rest der Welt. Ohne Reform werde es nicht gehen: steigt die Lebenserwartung der Österreicher erwartungsgemäß um zwei Jahre, bedeute das eine Verdopplung der Pensionskosten bis 2060.
Quelle: diepresse.com / IWF; bearbeitet von AssCompact Österreich
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