In einer Pressekonferenz zur Bilanzvorschau zogen die Vorstände der Oberösterreichischen Versicherung AG trotz Einschnitten durch die Corona-Pandemie ein positives Resümee über das Geschäftsjahr 2020. Das Unternehmen legt um 1,5% an Prämien zu. Das voraussichtliche EGT beläuft sich auf 30,1 Mio. Euro.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 15.12.2020
Die Corona-Pandemie brachte für die Oberösterreichische Versicherung 2020 noch keine größeren Probleme, Einbußen werden vermutlich erst in den Jahren 2021 und 2022 folgen. Durch die Ausgangsbeschränkungen und den damit verringerten Individualverkehr gingen die Leistungen für Kfz-Schäden um 15,3% zurück. Das wurde aber durch vermehrte Sturm-, Hagel und viele kleinere Brandschäden wieder ausbalanciert. Insgesamt ist das Versicherungsjahr 2020 mit einer Combined Ratio von 87% nach 88,3% im Vorjahr für den größten Regionalversicherer zufriedenstellen gelaufen.
Sachversicherung legt zu, Lebensversicherung rückläufig
Die verrechneten Prämien legten in den Schaden-Unfall-Sparten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 um 2,8% zu. Weil weiterhin mehr Altverträge auslaufen als Neuverträge dazukommen, bleiben die Prämien in der Lebensversicherung auch 2020 rückläufig. Insgesamt gehen die laufenden Prämien im Jahresvergleich um 2,8% auf rund 103,1 Mio. Euro zurück.
Die gesamte Versicherungswirtschaft hofft, dass im Zuge der Umsetzung des gesamteuropäischen Pensionsprodukts PEPP steuerliche Vorsorgeimpulse gesetzt werden, die das Thema der privaten Vorsorge wieder beleben. „Gerade in Österreich braucht es dieses öffentliche Signal. Immer noch rangieren wir als eines der Vorsorge-Schlusslichter in Europa“, betont Generaldirektor-Stellvertreter Mag. Othmar Nagl.
Starke Partnerschaft mit Versicherungsmaklern im Gewerbegeschäft
Vorstandsdirektorin Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner hob im Vertrieb die Multi-Channel-Strategie der Oberösterreichischen hervor. Die Räder eigener Außendienst, Maklervertrieb und Bankenvertrieb sollen dadurch gut ineinandergreifen. Auf AssCompact Nachfrage zur internen Gewichtung von Außendienst und Vertriebspartner sagte Mag. Kühtreiber-Leitner: „Wir wollen Oberösterreich so gut als möglich abdecken. Wir stärken die Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern und Banken in Gebieten, wo wir noch nicht ausreichend vertreten sind. Ein Schwerpunkt in der Partnerschaft mit Versicherungsmaklern wird weiter die Zusammenarbeit in der Gewerbeversicherung sein“.
Stockinger verabschiedet sich in den Ruhestand
Mit Jahreswechsel verabschiedet sich Dr. Josef Stockinger nach zehnjähriger Tätigkeit als Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung und übergibt den Vorstandsvorsitz an seinen Nachfolger Mag. Othmar Nagl. Bereits im Oktober hat Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner die Vertriebsagenden übernommen.
„Ich bedanke mich bei unseren Kunden, die uns durch ihr Vertrauen zum stärksten österreichischen Regionalversicherer gemacht haben. Ich wollte nach meinem Wechsel in die Wirtschaft beweisen, dass anständige Politiker auch Unternehmen erfolgreich führen können. Im Team mit Othmar Nagl ist das für die Oberösterreichische gelungen“, zieht der scheidende Vorstandsvorsitzende Stockinger abschließend auch eine persönliche Bilanz.
Foto oben v.l.n.r.: Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner, Dr. Josef Stockinger und Mag. Othmar Nagl
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