Online-Vergleichsportale sind die größte Bedrohung für Versicherer in der DACH-Region. Das zeigt eine aktuelle Studie der Business- und IT-Beratung Q_PERIOR in Kooperation mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Frankfurt School of Finance & Management.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 15.09.2015
Online-Vergleichsportale sind die größte Bedrohung für Versicherer in der DACH-Region. Das zeigt eine aktuelle Studie der Business- und IT-Beratung Q_PERIOR in Kooperation mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Frankfurt School of Finance & Management.
Mehr als 150 Führungskräfte aus Erst- und Rückversicherungen im deutschsprachigen Raum wurden im ersten Halbjahr 2015 für die Studie „Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche“ befragt. Davon gaben 41% an,Online-Vergleichsportale als Bedrohung für ihr Geschäftsmodell anzusehen. Das zweithäufigste Bedrohungsszenario stellen reine Online-Direktversicherer dar (23%).
Die Ergebnisse bestätigen, dass Versicherungen noch verhalten sind, sich konsequent und nachhaltig auf das veränderte Kundenverhalten und die Diversifizierung von Produkten und Geschäftsmodellen einzustellen. „Die Bedeutung der Online-Vergleichsportale wird allerdings in den kommenden Jahren für einzelne Versicherungsprodukte und Kundentypen weiter zunehmen“, sagt Christine Kusztrich, Versicherungsexpertin und geschäftsführende Partnerin bei Q_PERIOR in Österreich. „Versicherungen müssen sich daher strategisch entscheiden, ob sie zum Beispiel flexible und kosteneffiziente ‚Produktfabriken’ für diverse bestehende und neue Kanäle (wie auch Onlineportale) sein wollen, oder, ob sie Kundenorientierung, Individualität und komplexe Produkte für bestimmte anspruchsvollere Kundengruppen in den Vordergrund stellen.“
Die Redaktionen der Versicherer auf die zunehmende digitale Konkurrenz sind derzeit noch unterschiedlich. So plant ein Drittel der Studienteilnehmer, im kommenden Jahr eine Kooperation mit einem Vergleichsportal eingehen zu wollen. Knapp ein Fünftel (18%) erwägt eine Beteiligung, etwa jeder Zehnte (11%) ein Eigeninvestment. Insgesamt ist hier das Interesse noch gering, da die überwiegende Mehrheit für 2016 noch keine konkreten Aktivitäten plant. Kusztrich ist jedoch überzeugt: „Um in den kommenden Jahren im Markt zu bestehen, müssen sich die Verantwortlichen den Herausforderungen durch digitale Wettbewerber stellen und bei der Realisierung digitaler Geschäftsmodelle deutlich aktiver sein und kalkulierte Risiken eingehen.“
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren