Alle 80 Sekunden stirbt weltweit ein junger Mensch im Straßenverkehr. Verkehrsunfälle sind für die 18– bis 24-Jährigen damit Todesursache Nummer Eins, noch vor Krankheiten, Drogen oder Gewalt. Auch in Österreich zählen junge Autofahrer zu den meistgefährdeten Straßenverkehrs-Teilnehmern, wie eine Allianz Studie aufzeigt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 27.10.2014
Alle 80 Sekunden stirbt weltweit ein junger Mensch im Straßenverkehr. Verkehrsunfälle sind für die 18– bis 24-Jährigen damit Todesursache Nummer Eins, noch vor Krankheiten, Drogen oder Gewalt. Auch in Österreich zählen junge Autofahrer zu den meistgefährdeten Straßenverkehrs-Teilnehmern, wie eine Allianz Studie aufzeigt.
Pro Jahr verunglücken hierzulande mehr als 8.000 Menschen dieser Altersgruppe, über 50 davon tödlich. Über 80% davon sterben als Autonutzer, einer der höchsten Werte im EU-Vergleich. Zwei Mal pro Tag gibt es im Schnitt einen Schwerverletzten. Die aktuelle Allianz Umfrage zeigt: Risikobewusstsein existiert in dieser Altersgruppe am ehesten im Hinblick auf alkoholisiertes Fahren.
„18– bis 24-jährige Autofahrer verunglücken deutlich häufiger zu Abend- und Nachtzeiten. Das Zusammenwirken mangelnder Fahrpraxis und höherer Risikobereitschaft dürfte hier eine wesentliche Rolle spielen“, betont Dr. Jörg Kubitzki, Verkehrssicherheitsforscher im Allianz Zentrum für Technik. Risiko-Hotspots sind Bundesstraßen und Landstraßen. Überhöhte Geschwindigkeit und Alkoholeinfluss meldet die Statistik als Hauptursachen von Unfällen.
Dabei sehen die jungen Pkw-Lenkerinnen und Lenker selbst ihren Fahrstil eher als defensiv und verantwortungsbewusst, wie die aktuelle Umfrage der Allianz Versicherung feststellte. Nur 31% geben zu, dass sie sich hin und wieder zu riskanten Fahrmanövern hinreißen lassen. Und für 85% der Befragten ist Alkohol laut Eigenangabe ein triftiger Grund, das Auto auch mal stehen zu lassen. Allgemein wird das Autofahren mit der zweithöchsten Unfallgefahr verbunden, aber nur knapp ein Drittel der jungen Erwachsenen hält Autofahren für sich persönlich wirklich für gefährlich.
Europaweit liegt unser Land hinsichtlich des Anteils junger Todesopfer im Straßenverkehr mit 15,8% im Mittelfeld. Besonders gefährlich ist es für jüngere Leute auf den Straßen Maltas (30,8%), am geringsten ist der Anteil junger Unfallopfer in Ungarn (6,9%).
Auch wenn die Unfallzahlen im Vergleich zu den 1980er Jahren gesunken sind, bleiben junge Fahrer die am meisten gefährdete und gefährdende Gruppe im Straßenverkehr. Um diese besser zu schützen, gibt es schon heute technische Verkehrssicherheitslösungen. Die Allianz begrüßt daher grundsätzlich die Entwicklung und Implementierung von technischen Verkehrssicherheitslösungen in Kraftfahrzeugen. Neben den individuellen Verhaltensweisen, die durch Aufklärung und Bewusstseinsbildung verändert werden können, seien jedoch weitere Maßnahmen notwendig. Die Ergebnisse des Reports zeigen, dass begleitende pädagogische Aufklärung und Kontrollen nötig sind, um das Verhalten junger Verkehrsteilnehmer zu beeinflussen. Die Rolle von Ablenkung durch Kommunikationsmittel und das Problem Alkohol sind aus Sicht der Schadenprävention von besonderer Bedeutung.
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