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Studie: Versicherern mangelt es an Daten-Strategie

Studie: Versicherern mangelt es an Daten-Strategie

14. Dezember 2017

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

„Data Analytics“ und „Big Data“ tauchen in der Versicherungsbranche in den vergangenen Jahren verstärkt auf. Doch wie ist es um die Datenstrategie der Gesellschaften bestellt? Eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hat dazu 25 deutsche Versicherer befragt.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 14.12.2017

Data Analytics steht für die Untersuchung von großen Mengen unterschiedlicher Daten, um darin versteckte Muster, unbekannte Korrelationen und andere nützliche Informationen zu entdecken. 83% der befragten Unternehmen sehen ein (sehr) hohes Potenzial im Bereich Data Analytics. Durch die Datenverarbeitung erhoffen sich 73% Vorteile durch Effizienzsteigerungen, etwa durch Automatisierung. 74% erhoffen sich neben höheren Einnahmen auch Innovationsführerschaft und einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern.

Umsetzung noch in den Anfängen

Auch wenn die Versicherer hier hohes Potenzial sehen, ist die Umsetzung noch nicht weit fortgeschritten. Fast jedes vierte befragte Unternehmen gibt an, über keine Data-Analytics-Strategie und keine Datenstrategie zu verfügen. Wenn diese dennoch vorhanden sind, dann bezieht sich deren Geltungsbereich überwiegend nur auf einzelne Unternehmensbereiche.

Das derzeitige Niveau der Datenqualität ist für die Mehrheit der befragten Unternehmen die größte Herausforderung, um Data Analytics erfolgreich einsetzen zu können. 62% der befragten Versicherer erleben in mindestens einem Unternehmensbereich hohe Beeinträchtigungen im Tagesbetrieb aufgrund der aktuellen Datenqualität. Zwei Drittel sehen die Herstellung einer angemessenen Datenqualität als Herausforderung für einen effizienten Data-Analytics-Einsatz. Drei Viertel haben keine zentrale Datenqualitätsfunktion definiert. Aus regulatorischer Sicht ist vor allem im Bereich Datenschutz mit einem nicht unerheblichen Aufwand zu rechnen, um die Anforderungen der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DS-GVO) zu erfüllen.

Die meiste Versicherer suchen noch nach Einsatzmöglichkeiten, bei denen sie Data Analytics einbringen und Mehrwerte erzielen können – etwa in den Bereichen Schadenregulierung, im Vertrieb oder in Marketing und Kundenservice. Der Bedarf nach einer Konkretisierung dieser Anwendungsszenarien wird von jedem zweiten Unternehmen (52%) als Priorität für das kommende Jahr 2018 genannt.

Zwei verschiedene „Klassen“ von Versicherern

Für die Studienautoren zeichnet sich im Markt eine Tendenz zu einer „Klassenbildung“ heraus. Auf der einen Seite seien jene Unternehmen, die in Analytics investieren, Budgets erhöhen, Personal anstellen,

Data-Analytics-Organisationen häufig in der unmittelbaren Nähe des Vorstandes gründen und Data-Analytics-Ziele in der Unternehmensstrategie verankern. Die zweite Klasse besteht aus jenen Versicherern, die im Hinblick auf Data Analytics noch weitgehend passiv bleiben. Das Fazit: „Welche die richtige Strategie ist und welchen positiven Beitrag Data Analytics zum eigenen Fortbestehen in der momentan schwierigen Marktsituation liefern kann, bleibt die spannende Frage für die Zukunft.“

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