Die Zeiten, in denen Kunden ihrem Berater aus Traditionsgründen die Treue halten, sind längst vorbei. Wer sich nicht verändert und anpasst, wird in Zukunft nur schwer bestehen können.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 14.06.2019
Von Martin Limbeck
Innovation, Digitalisierung – und Finanzwesen? Auf den ersten Blick scheint das nicht zusammenzupassen. Zumindest nicht aus Sicht der meisten Kunden. Zahlreiche Umfragen belegen, dass Banken oder Versicherer in erster Linie mit Attributen wie traditionsbewusst und sicher belegt werden. Auf der anderen Seite jedoch auch als risikoscheu und ein bisschen verstaubt und rückständig. Klar können Sie sich jetzt zurücklehnen, frei nach dem Motto „Das haben wir immer schon so gemacht!“ Doch die Zeiten, in denen Kunden ihrer Bank aus Traditionsgründen die Treue halten, sind längst vorbei. Wer weiterhin darauf baut, kann sich warm anziehen und schon mal anfangen, sein Büro aufzulösen. Kein Wunder, das vielerorts blanke Panik herrscht. Das wichtigste vorweg: Sie können nicht alles gleichzeitig verändern! Hauptsache, Sie fangen endlich an.
Der Haken an der Sache: Viele Unternehmen fokussieren sich darauf, ihre Company von innen nach außen umzukrempeln. Das ist eine Möglichkeit, klar. Dauert der Transformationsprozess jedoch zu lange, sind am Ende keine Kunden mehr übrig, die von den Neuerungen profitieren können. Ich kann es daher nicht oft genug sagen: Stellen Sie den Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt! Entwickeln Sie Personas, beschäftigen Sie sich mit den Wünschen Ihrer Zielgruppe – um dann Änderungen anzugehen, die auch etwas bewirken und Ihren Kunden das Leben angenehmer machen.
Weiterbildung als Schlüsselfaktor
Stellen Sie sich auch darauf ein, dass nicht alle Mitarbeiter sofort begeistert sein werden. Veränderung ist nicht für jeden etwas. Gerade bei Banken oder Versicherungen finden sich verkrustete Strukturen – und Mitarbeiter, die sich damit arrangiert haben und die letzten zehn Jahre bis zur Rente möglichst stressfrei verbringen wollen. Auch wenn es weh tut: Wer sich der Weiterentwicklung radikal verweigert, ist leider fehl am Platz. Dazu ist der Veränderungsdruck, der auf den Finanzdienstleistern lastet, einfach zu hoch.
Um Mitarbeiter fit für die Zukunft zu machen, halte ich neben einer gesunden Unternehmenskultur vor allem Weiterbildung für einen entscheidenden Schlüsselfaktor. Und ich spreche nicht von den klassischen „Druckbetankungsseminaren“, in denen die Teilnehmer zwei Tage lang in einen Konferenzraum eingepfercht und frontal beschult werden. Seminare sind grundsätzlich nicht schlecht. Doch gerade, wenn es um die benötigte tiefgreifende Verhaltensänderung geht, braucht es eine nachhaltige Lösung. Wichtig ist, die Leute mit dem neuen Wissen nicht allein zu lassen, sondern ihnen auch zu zeigen, wie sie es konkret in ihrem Berufsalltag umsetzen können. Hier bieten sich Learning Journeys an, die in Form von Blended Learning oder einer individuellen Mischung aus Online-Inhalten und Training-on-the-Job die Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum begleiten und unterstützen.
Der Autor
Martin Limbeck ist Inhaber der Limbeck® Group, einer der führenden Experten zum Thema Blended Learning und Entwicklung von Lernkonzepten für Unternehmen, sowie einer der meistgefragten und renommiertesten Business-Speaker und Verkaufsspezialisten auf internationaler Ebene. Für seine innovativen und nachhaltigen Angebote wie den LOOP-Prozess® und die Martin Limbeck® Online Academy wurde Martin Limbeck unter anderem mit dem Großen Preis des Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung und dem Siegel „Wirtschaftsmagnet“ ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt die Limbeck® Group die Auszeichnung „Beste Arbeitgeber in NRW 2019“ von Great Place to Work®. Mehr Informationen auf www.martinlimbeck.de und www.limbeckgroup.com.
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